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Inwieweit hat die Reformation neben den heute als positiv erachteten Veränderungen in Kirche und Gesellschaft auch zu »negativen« Erscheinungen geführt? In diesem Band werden einerseits die Vorstellungen von der Freiheit eines Christenmenschen, dem Dienst am Nächsten sowie dem Verständnis von Kirche als unhierarchische Gemeinschaft und andererseits der zeitgenössische Antijudaismus, die individuelle Entmündigung sowie der aufkommende Anstaltsstaat samt Sozialdisziplinierung in Beziehung gesetzt und näher untersucht. Der scheinbare oder tatsächliche Widerspruch zwischen den reformatorischen Errungenschaften und den »negativen Implikationen« wird aus historischer Perspektive ergründet und zur Diskussion gestellt.
About the author
Armin Kohnle, Dr. phil., geboren 1960, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Alte Geschichte und Evangelischen Theologie in Heidelberg und Cambridge, Promotion und Habilitation fanden in Heidelberg statt. Seit 2009 hat er den Lehrstuhl für Spätmittelalter, Reformation und territoriale Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig inne. Kohnle ist Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Die Lutherforschung gehört neben der allgemeinen Reformationsgeschichte und der sächsischen Territorialkirchengeschichte zu seinen besonderen Arbeits- und Publikationsfeldern.
Summary
Inwieweit hat die Reformation neben den heute als positiv erachteten Veränderungen in Kirche und Gesellschaft auch zu 'negativen' Erscheinungen geführt? In diesem Band werden einerseits die Vorstellungen von der Freiheit eines Christenmenschen, dem Dienst am Nächsten sowie dem Verständnis von Kirche als unhierarchische Gemeinschaft und andererseits der zeitgenössische Antijudaismus, die individuelle Entmündigung sowie der aufkommende Anstaltsstaat samt Sozialdisziplinierung in Beziehung gesetzt und näher untersucht. Der scheinbare oder tatsächliche Widerspruch zwischen den reformatorischen Errungenschaften und den 'negativen Implikationen' werden aus historischer Perspektive ergründet und zur Diskussion gestellt.