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Jüdisches Denken - 4: Zionismus und Schoah

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Der Zionismus und die Schoah sind epochale Wendepunkte sowohl in der jüdischen Geschichte als auch im jüdischen Denken. Der Zionismus brach mit dem "Exil-Judentum", gab die alten typologischen Geschichtsvorstellungen auf und schob das rabbinisch-messianische Erlösungskonzept beiseite. Der Genozid an den europäischen Juden führte zu einer weitgreifenden Debatte über die Schlussfolgerungen, die aus dieser Katastrophe zu ziehen seien, und löste Fragen der Politik, der Theologie, der Philosophie, der jüdischen Identität und der Zukunftsgestaltung des jüdischen Volkes aus. Auch wenn beide Ereignisse nicht ursächlich miteinander verbunden sind, wurden sie zunehmend im Denken zusammen gesehen: die Staatsgründung Israels (1948) als letzter psychologischer, religiöser und physischer Rettungsanker für die Weiterexistenz des Judentums nach der Schoah. Dieser Neujustierung des Judentums durch Schoah und zionistischer Staatsgründung ist Band 4 gewidmet.

List of contents

Inhalt

Vorwort 17

Einführung 19

1. Zionismus und Schoah - Wendepunkte der jüdischen Geschichte und des jüdischen Denkens 19
2. Nationales und zionistisches Denken 22
2.1 Vorbemerkung 22
2.2 Die Ursachen des neuen Denkens 23
2.3 Definitionen von Nation 27
2.4 Die unterschiedlichen zionistischen Richtungen 28
2.4.1 Der politische Zionismus 29
2.4.2 Der Kulturzionismus 30
2.4.3 Zionismus als Selbstfindung in Natur und Arbeit 30
2.4.4 Der religiöse Zionismus 31
2.4.5 Zionismus-Kritik und "Postzionisten" 32
2.4.6 Zionismus nach der Gründung des Staates Israel 33
2.4.7 Weitere Autoren aller Richtungen 34
3. Jüdisches Denken zur Schoah 35
3.1 Die Verwendung des Begriffs "Holocaust" - eine notwendige Vorbemerkung und das Beispiel der Treblinka-?Akeda 35
3.2 Der Beginn der theologischen und philosophischen Reflexion zur Schoah 41
3.2.1 Theodizee und Anti-Theodizee 41
3.2.2 Ignaz Maybaum (1897-1976) 42
3.2.3 Menachem Immanuel Hartom (1916-1992) 44
3.2.4 Jizchak Hutner (1906-1980) 45
3.2.5 Arthur A. Cohen (1928-1986) 47
4. Neues Denken nach der Schoah 47
4.1 Das Ringen um Judentum und Religion ohne Theodizee 47
4.2 Eine satirisch sarkastische Zurückweisung theologischer Deutungen des Holocaust - Adi Ofir (geb. 1951) 50
5. "Das Exil wird länger, des Vergessens wegen, aber im Erinnern liegt das Geheimnis der Erlösung" 52
5.1 Die Bedeutung von Erinnern - Vorbemerkung 52
5.2 Primo Levis Bemerkungen zum Erinnern im Kontext der jüdischen Tradition 53
5.3 Erinnern in der jüdischen Religionsgeschichte - bis zur Formel vom Vergessen und Erinnern als den Insignien von Exil und Erlösung 58

Teil I - Der Zionismus

I. Der sozialdemokratisch-genetisch-dynamische Ansatz
Moses Moritz (Maurice) Hess (1812-1875)
Eingeschlossen die Praktischen Forderungen zur Palästinaarbeit von Zwi Hirsch Kalischer (1795-1874) 65

1. Biographisches 65
2. Hess-Deutungen 69
3. Rom und Jerusalem die letzte Nationalitätsfrage 73
3.1 Das Neue und der unmittelbarer Anlass 73
3.2 Gründe von Hess für die neuerliche nationale Wende 75
3.3 Das Judentum als Volk und Nation 76
3.4 Argumente für das Verständnis des Judentums als Nation 78
3.4.1 Das traditionell religiöse Bewusstsein - die Gebete und das Hebräische 78
3.4.2 Die verfehlte Emanzipation 80
3.4.3 Die genetischen Bedingungen 82
4. Was ist eine Nation? - Definitionen 82
5. Die genetische Weltanschauung oder die Dynamische Stofflehre - Basis des "rassischen" Verständnisses von Nation 85
5.1 Ontologischer Monismus und das Ende des Idealismus 85
5.2 Die dynamische Stofflehre 88
5.2.1 Die Existenzbereiche und deren Lebensrhythmen 91
5.2.2 Ziele des organischen und sozialen Lebens - Rasse und soziale Demokratie 92
6. Die Lehren von Volk, Rasse, Nation, Gott und Kosmos in Rom und Jerusalem 95
6.1 Die Menschheit und ihre genetischen Rassen 95
6.2 Die Rhythmen der kosmischen und weltgeschichtlichen Entwicklung 99
6.3 Religion und Nation 101
6.4 Gott in Kosmos und Geschichte 106
7. Das nationale zionistische Programm - Hess - Laharanne - Kalischer 112
II. Der sozialpsychologisch-territorialistische Ansatz
Leon (Judah Lejb) Pinsker (1821-1891) 118

1. Biographisches 118
2. Der neue Denkansatz von Pinsker 119
3. Die Diagnose - Normalität und Anomalie 121
3.1 Die jüdische Seite des Problems 121
3.2 Die nichtjüdische Seite des Problems 124
4. Die nötigen Lösungen - ein jüdisches Territorium 129
5. Die praktischen Folgerungen 132
III. Der soziologisch-staatsrechtliche Ansatz
Theodor Binjamin Se'ev Herzl (1860-1904) 135

1. Biographisches 135
2. Der Judenstaat 137
3. Judennot und Ju

About the author

Karl Erich Grözinger war bis 2007 Professor für Religionswissenschaft und Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Von ihm sind zahlreiche Publikationen zu allen Phasen der jüdischen Religionsgeschichte sowie Texteditionen erschienen.

Summary

Der Zionismus und die Schoah sind epochale Wendepunkte sowohl in der jüdischen Geschichte als auch im jüdischen Denken. Der Zionismus brach mit dem »Exil-Judentum«, gab die alten typologischen Geschichtsvorstellungen auf und schob das rabbinisch-messianische Erlösungskonzept beiseite. Der Genozid an den europäischen Juden führte zu einer weitgreifenden Debatte über die Schlussfolgerungen, die aus dieser Katastrophe zu ziehen seien, und löste Fragen der Politik, der Theologie, der Philosophie, der jüdischen Identität und der Zukunftsgestaltung des jüdischen Volkes aus. Auch wenn beide Ereignisse nicht ursächlich miteinander verbunden sind, wurden sie zunehmend im Denken zusammen gesehen: die Staatsgründung Israels (1948) als letzter psychologischer, religiöser und physischer Rettungsanker für die Weiterexistenz des Judentums nach der Schoah. Dieser Neujustierung des Judentums durch Schoah und zionistischer Staatsgründung ist Band 4 gewidmet.

Additional text

»Mit Band 5 von ›Jüdisches Denken‹ hat Karl Erich Grözinger ein Werk abgeschlossen, das nicht nur Bewunderung verdient, sondern auch auf Jahrzehnte hinaus das unüberholbare Standardwerk für alle, die sich mit jüdischen Studien befassen, bleiben wird.« Micha Brumlik, Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 68, Heft 1

»[Karl Erich Grözinger ] hat der deutschen Judaistik ein stolzes Monument errichtet. […] Er hat in einem gewaltigen Kraftakt bewiesen, dass sich kritische Werkanalyse und synthetische Gesamtschau, philologische Genauigkeit und philosophische, theologische und politische Relevanz keineswegs ausschließen müssen.« Daniel Krochmalnik, Jüdische Rundschau, März 2020

»Grözingers Buch ist ein erschöpfender Gang durch die Geschichte des jüdischen Denkens, der die Verästelungen des Zionismus darlegt und klar und deutlich zeigt, wie er sich entwickelt hat und immer noch weiter entwickelt.« Miriam Magall, Jüdisches Leben in Bayern, 18.04.2016

»Es gibt keine vergleichbare Gesamtdarstellung weltweit: nicht was den bloßen Umfang betrifft, aber auch nicht, was die geistige Flexibilität angeht, die jeden der fünf Bände als eigenständige Lektüre lohnenswert macht – um das Mindeste zu sagen.« Thomas Meyer, Foreign Entanglements: Transnational American Jewish Studies, Journal of the Association for Jewish Studies in Germany, No. 27, 2021

Übers Gesamtwerk; Bände 1–5
»[Karl Erich] Grözinger ist ein Werk ganz eigener Gattung gelungen, das über ein übliches Handbuch weit hinausreicht und auch seine eigenen Maßstäbe setzt.« Carsten Wilke, Aschkenas 2022; 32(1): 189–196

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»Mit Band 5 von 'Jüdisches Denken' hat Karl Erich Grözinger ein Werk abgeschlossen, das nicht nur Bewunderung verdient, sondern auch auf Jahrzehnte hinaus das unüberholbare Standardwerk für alle, die sich mit jüdischen Studien befassen, bleiben wird.« Micha Brumlik, Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 68, Heft 1 »[Karl Erich Grözinger ] hat der deutschen Judaistik ein stolzes Monument errichtet. [...] Er hat in einem gewaltigen Kraftakt bewiesen, dass sich kritische Werkanalyse und synthetische Gesamtschau, philologische Genauigkeit und philosophische, theologische und politische Relevanz keineswegs ausschließen müssen.« Daniel Krochmalnik, Jüdische Rundschau, März 2020 »Grözingers Buch ist ein erschöpfender Gang durch die Geschichte des jüdischen Denkens, der die Verästelungen des Zionismus darlegt und klar und deutlich zeigt, wie er sich entwickelt hat und immer noch weiter entwickelt.« Miriam Magall, Jüdisches Leben in Bayern, 18.04.2016 »Es gibt keine vergleichbare Gesamtdarstellung weltweit: nicht was den bloßen Umfang betrifft, aber auch nicht, was die geistige Flexibilität angeht, die jeden der fünf Bände als eigenständige Lektüre lohnenswert macht - um das Mindeste zu sagen.« Thomas Meyer, Foreign Entanglements: Transnational American Jewish Studies, Journal of the Association for Jewish Studies in Germany, No. 27, 2021 Übers Gesamtwerk; Bände 1-5 »[Karl Erich] Grözinger ist ein Werk ganz eigener Gattung gelungen, das über ein übliches Handbuch weit hinausreicht und auch seine eigenen Maßstäbe setzt.« Carsten Wilke, Aschkenas 2022; 32(1): 189-196

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