Read more
In zwei Beiträgen geht es um die Person Raabes. Da wird die eigenartige Diskrepanz zwischen Portrait und Werk deutlich: Während die Fotos und Gemälde stets den älteren Dichter abbilden, stammen seine bekanntesten Bücher aus Raabes jungen Jahren. Nicht minder erstaunlich ist eine Nebentätigkeit des ansonsten jedes öffentliche politische Engagement scheuenden Raabe: Während des Burenkrieges warb er um Spenden für die mit England im Krieg liegenden Buren. Auch das Umfeld des Literaten kommt nicht zu kurz: Sein kompliziertes Verhältnis zum Westermann-Verlag, der Freund und spätere Herausgeber Wilhelm Brandes sowie der kritische Raabe-Rezensent Fritz Mauthner werden behandelt. Drei Aufsätze widmen sich Raabes Werken: 'Pfisters Mühle', Raabes Mittelalterbild sowie seine Darstellung des Todes in der Tradition von Lessing.
List of contents
Vorwort . 7
Ralf Georg Czapla: Ikonographie des Raabe-Porträts in Photographie und Malerei . 11
Rolf Parr: Wie die Burenkriege durch 'Stopfkuchen' in die Leonhardstraße kamen . 45
Herbert Blume: Wilhelm Brandes als Schriftsteller . 95
Gabriele Henkel: Wilhelm Raabe und Westermann . 131
Jan Eckhoff: Moderne und Tradition in Wilhelm Raabes 'Pfisters Mühle' . 141
Jörg Kilian: Private Gespräche in Wilhelm Raabes 'Pfisters Mühle' . 171
Eberhard Rohse: Zeitlichkeit und Tod in späten Texten und Zeichnungen Wilhelm Raabes . 191
Hans-Joachim Behr: Das Mittelalter-Bild Wilhelm Raabes . 241
Almut Vierhufe: Fritz Mauthner und Wilhelm Raabe . 259
Abbildungsnachweis . 283
Personenregister . 287
Autoren . 293
About the author
Der von Herbert Blume herausgegebene Band "Von Wilhelm Raabe und anderen" präsentiert eine Auswahl von Vorträgen, die dem Entstehungszusammenhang entsprechend thematisch und methodisch nur lose verbunden sind - der Band, das die Beiträge zusammenhält, ist allein Wilhelm Raabe. Insgesamt, so ist resümierend festzustellen, ein gelungener Sammelband, der dem Leser einen aufschlussreichen Eindruck von der Qualität der Veranstaltungen im Raabe-Haus vermittelt. Die Nachteile, die sich einer thematisch so offenen Aufsatzsammlung gegenüber einem geschlossenen Diskussionsband leicht vorrechnen lassen, kompensieren die "Vorträge aus dem Raabe-Haus" durch ihre methodische und thematische Spannweite, die einige Anregungen zu weiteren Untersuchungen liefern dürfte. Christoph Jürgensen (literaturkritik.de 4, 2002)