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FRIEDRICH WILHELM GRAFS ursprünglich als Religionskolumne eingereichtes Manuskript zum Umgang "der Kirche" mit Sterbehilfe ist so kämpferisch und aktuell, dass wir es kurzerhand zum Aufmacher des MAIHEFTS (NR. 792) gemacht haben. Um Hans Blumenberg geht es sowohl in BIRGIT RECKIS Beitrag über dessen Münsteraner Schaffensperiode als auch in HANNES BAJOHRS Betrachtung: Welches Problem hatte der Moralphilosoph mit Hannah Arendts Eichmann in Jerusalem? RALPH BOLLMANN betreibt eine Historisierung der alten Bundesrepublik, die 2015 retrospektiv als "fernes Land" erscheint.
In RUDOLF STICHWEHS Soziologiekolumne geht es um Religion als globale Kategorie. NIELS WERBER sieht sich Bruno Latours Einlassungen zur Geopolitik näher an und weist überraschende Parallelen zwischen Latour und Carl Schmitt nach.
GÜNTER HACK zeichnet die technische Entwicklung der Typografie in den letzten sechzig Jahren nach und erklärt uns die Philosophie des "Responsive Design", das nicht zuletzt gerade für das Internet benötigt wird. MICHAEL ESDERS befasst sich mit dem ökonomischen Wert, den mittlerweile Wörter im Internet darstellen. Auch MAX-OTTO BAUMANN befasst sich mit dem Internet und stellt in Frage, dass der Schutz der Privatsphäre allein durch "Medienkompetenz" gewährleistet werden kann. JOCHEN THIES verfolgt, wie sich das Berufsbild von Politikern seit dem Ende der alten Bundesrepublik verändert hat, wie unbekümmert Politiker und hohe Staatsbeamte inzwischen nach ihrer ersten Karriere ins Lobbyistentum hinübergleiten. Und STEPHAN HERCZEG setzt sein Journal fort.
List of contents
Merkur, Nr. 792, Mai 2015
HAUPTBEITRÄGE
FRIEDRICH WILHELM GRAF
Apodiktische Ethik mit Lügen.
Die deutschen Kirchen und der ärztlich assistierte Suizid
BIRGIT RECKI
Gegen die Absolutismen der Wirklichkeit.
Hans Blumenberg in Münstern
RALPH BOLLMANN
Das ferne Land. Die Historisierung der alten Bundesrepublik
KRITIK
SOZIOLOGIEKOLUMNE
RUDOLF STICHWEH
Religion als globale Kategorie
HANNES BAJOHR
Der Preis der Wahrheit.
Hans Blumenberg über Hannah Arendts Eichmann in Jerusalem
NIELS WERBER
Gaias Geopolitik
MARGINALIEN
GÜNTER HACK
Philosophie des Responsive Design - Gestaltung und Kontrolle
MICHAEL ESDERS
Begriffsbörsen.
Über die Wortverwertung im Netz
MAX-OTTO BAUMANN
Datenschutzversagen
JOCHEN THIES
Das Ende der Bescheidenheit: der deutsche Politikbetrieb
STEPHAN HERCZEG
Journal (XXVI)
About the author
Christian Demand, Jg. 1960, studierte Philosophie und Politikwissenschaft. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunk-Journalist. Seit 2006 hat er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg inne.
Summary
FRIEDRICH WILHELM GRAFS ursprünglich als Religionskolumne eingereichtes Manuskript zum Umgang »der Kirche« mit Sterbehilfe ist so kämpferisch und aktuell, dass wir es kurzerhand zum Aufmacher des MAIHEFTS (NR. 792) gemacht haben. Um Hans Blumenberg geht es sowohl in BIRGIT RECKIS Beitrag über dessen Münsteraner Schaffensperiode als auch in HANNES BAJOHRS Betrachtung: Welches Problem hatte der Moralphilosoph mit Hannah Arendts Eichmann in Jerusalem? RALPH BOLLMANN betreibt eine Historisierung der alten Bundesrepublik, die 2015 retrospektiv als »fernes Land« erscheint.
In RUDOLF STICHWEHS Soziologiekolumne geht es um Religion als globale Kategorie. NIELS WERBER sieht sich Bruno Latours Einlassungen zur Geopolitik näher an und weist überraschende Parallelen zwischen Latour und Carl Schmitt nach.
GÜNTER HACK zeichnet die technische Entwicklung der Typografie in den letzten sechzig Jahren nach und erklärt uns die Philosophie des »Responsive Design«, das nicht zuletzt gerade für das Internet benötigt wird. MICHAEL ESDERS befasst sich mit dem ökonomischen Wert, den mittlerweile Wörter im Internet darstellen. Auch MAX-OTTO BAUMANN befasst sich mit dem Internet und stellt in Frage, dass der Schutz der Privatsphäre allein durch »Medienkompetenz« gewährleistet werden kann. JOCHEN THIES verfolgt, wie sich das Berufsbild von Politikern seit dem Ende der alten Bundesrepublik verändert hat, wie unbekümmert Politiker und hohe Staatsbeamte inzwischen nach ihrer ersten Karriere ins Lobbyistentum hinübergleiten. Und STEPHAN HERCZEG setzt sein Journal fort.