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Selbstverherrlichung - Die Gestalt Abrahams in Judentum, Christentum und Islam

German · Paperback / Softback

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Im Gespräch zwischen Judentum, Christentum und Islam wird immer wieder versucht, Abraham als gemeinsame Grundlage zu mobilisieren. Das erweist sich bei näherem Zusehen als unredlich und unmöglich. Der Vortrag zeigt, wie die historisch äusserst vage Gestalt Abrahams von allen drei monotheistischen Religionen dazu benützt wurde, die eigene Form von Religion als die Abrahams und damit als die älteste, reinste und würdigste darzustellen: Abraham als erster Jude, als erster Christ, als erster Moslem. Diese fundamentalistische Selbstverherrlichung kann nur überwunden werden, wenn wir bereit sind, dem historisch-kritisch erarbeiteten Befund Gewicht zu geben und in einem Versuch vertikaler Ökumene zu sehen, dass alle drei monotheistischen Religionen Teile eines grossen Traditionsstroms sind, der hinter sie zurückreicht und wichtige Quellen in den polytheistischen Religionen des Alten Orients und der griechisch-römischen Welt hat. Ebenso wichtig wie die beschränkte individuelle Identität jeder Religion sind die Beziehungen, in denen sie de facto stehen und die anerkannt und gepflegt werden müssen.

About the author

Dr. theol. Othmar Keel ist Professor für Altes Testament und biblische Umwelt an der Universität Freiburg/Schweiz.

Summary

Im Gespräch zwischen Judentum, Christentum und Islam wird immer wieder versucht, Abraham als gemeinsame Grundlage zu mobilisieren. Das erweist sich bei näherem Zusehen als unredlich und unmöglich. Der Vortrag zeigt, wie die historisch äusserst vage Gestalt Abrahams von allen drei monotheistischen Religionen dazu benützt wurde, die eigene Form von Religion als die Abrahams und damit als die älteste, reinste und würdigste darzustellen: Abraham als erster Jude, als erster Christ, als erster Moslem. Diese fundamentalistische Selbstverherrlichung kann nur überwunden werden, wenn wir bereit sind, dem historisch-kritisch erarbeiteten Befund Gewicht zu geben und in einem Versuch vertikaler Ökumene zu sehen, dass alle drei monotheistischen Religionen Teile eines grossen Traditionsstroms sind, der hinter sie zurückreicht und wichtige Quellen in den polytheistischen Religionen des Alten Orients und der griechisch-römischen Welt hat. Ebenso wichtig wie die beschränkte individuelle Identität jeder Religion sind die Beziehungen, in denen sie de facto stehen und die anerkannt und gepflegt werden müssen.    

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