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Die folgende Untersuchung argumentiert, dass die Konstruktion gewaltzentrierter Wirklichkeit paramilitärischer Bewegungen auf einer entscheidenden narrativen Dimension basiert, welche letztlich ideologiebezogene Gewalttaten determiniert. Um diese Funktion der Narrativität zu entschleiern, soll in einem ersten Schritt dieser Arbeit die Beziehung zwischen Mythos und Wirklichkeit auf einer vorerst rein theoretischen Ebene illuminiert werden, um dann in einem zweiten Schritt die Beziehung zwischen Mythos und Kognition im Falle sozialer Bewegungen zu offenbaren. Schlussendlich wird das für diese Studie besonders relevante Verhältnis von Mythen und Gewalt in gewaltbereiten Diskursgemeinschaften elaboriert. Erst im Anschluss daran werden die entwickelten theoretischen Konzeptionen und Theorien auf die zuvor gesammelten Felddaten appliziert (sechs durch visuelle Stimuli strukturierte Gruppendiskussionen; fünf davon mit Anhängern paramilitärischer bzw. gewaltbereiter Gruppen und einer Kontrollgruppe). Die Herausforderung der zweistufigen analytischen Methode wird es sein, die Rolle der Mythen im Kontext der Realitätskonstruktion der Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP), der Hamas und dem Palestinian Islamic Jihad bestimmbar zu machen.