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Kaum ein Praxisansatz hat in der Jugendhilfediskussion in den letzten Jahren für ein vergleichbares Aufsehen gesorgt, wie die "Flexiblen Erziehungshilfen". Mittlerweile kursieren verschiedene Bezeichnungen über und in den pädagogischen und organisatorischen Konzepten. Der vorliegende Band bringt durch seine systematische Rekonstruktion dieser Hilfeformen Klarheit in die babylonische Begriffsverwirrung. Zudem wird der Ansatz in fünf zentrale Diskursstränge der Jugendhilfetheorie eingeordnet, die geschichtliche und inhaltliche Bezugspunkte zu einer "Lebensweltorientierten Jugendhilfe" markieren. Deutlich wird, dass die Integrierten Hilfen auf einen lebensweltorientierten Professionalisierungstyp zurückgreifen und wesentliche Argumentationslinien der Professionalisierungsdiskussion der letzten dreißig Jahren in der Sozialen Arbeit aufnehmen und aktualisieren. Die exemplarische Studie über den Verbund Sozialpädagogischer Projekte zeigt auf, dass für den Ansatz der Integrierten Hilfen das Spannungsverhältnis zwischen den Lebenswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen und den pädagogischen Zugängen und organisatorischen Strukturen zentral ist. Anschaulich werden in den Schlußfolgerungen Grenzen, aber auch Entwicklungsperspektiven für den Ansatz dokumentiert.
About the author
Mechthild Wolff, Dr. phil., Jg. 1962, ist Professorin an der Fakultät Soziale Arbeit an der Hochschule Landshut. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Erziehungswissenschaftliche Aspekte Sozialer Arbeit, Kinder- und Jugendhilfe.