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Als Josef Winkler den Alfred-Döblin-Preis für Natura morta erhielt, sagte Günter Grass: »Josef Winkler ist jemand, der nicht auch schreibt, sondern der existiert, um zu schreiben. Das merkt man der Dichte seiner Prosa an in all den Büchern, die ich kenne, und auch dieser neue Text bestätigt das, diese Stärke.«
Schon bald nach Erscheinen entwickelte sich die 'römische Novelle' zu einem erstaunlichen Medien- und Publikumserfolg.
»Feigen, frische Feigen!« ruft vor den Toren des Vatikans eine dicke Römerin den vorbeigehenden Pilgern zu, neben ihr steht ein kahlgeschorener Mann, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Mafia. Made in Italy« trägt. Aufdringlich, geradezu überwältigend fühlbar, riechbar, hör- und sehbar beschreibt Josef Winkler in seiner »römischen Novelle« die Stadt, wo sie am lebendigsten ist: wochentags das Markttreiben auf der Piazza Vittorio Emanuele; sonntags das Warten und Lungern vor dem Vatikan.
Unter den Wartenden befinden sich die Feigenverkäuferin und Piccoletto, ihr schöner Sohn, der sonst für einen Fischhändler auf der Piazza Vittorio Emanuele arbeitet. Wie diese Welt - einen endlosen Augenblick lang - in den Sog von Piccolettos Schicksal gerissen wird, ist atemberaubend.
About the author
Josef Winkler, geb. am 3.3.1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten. Nach der Volksschule besuchte er drei Jahre lang die Handelsschule in Villach. Nachdem er zunächst im Büro einer Oberkärntner Molkerei beschäftigt ist, besuchte er die Abendhandelsakademie in Klagenfurt und arbeitete tagsüber im Betrieb eines Verlags, der Karl-May-Bücher produziert, seit 1971 dann in der Verwaltung der neuen Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt. In seiner Freizeit besuchte er germanistische und philosophische Vorlesungen. Seit 1982 ist Josef Winkler freier Schriftsteller. Er lebt derzeit in Klagenfurt. 2008 erhielt Josef Winkler den Georg-Büchner-Preis.
Summary
Als Josef Winkler vor zwei Jahren den Alfred-Döblin-Preis für Natura morta erhielt, sagte Günter Grass: »Josef Winkler ist jemand, der nicht auch schreibt, sondern der existiert, um zu schreiben. Das merkt man der Dichte seiner Prosa an in all den Büchern, die
ich kenne, und auch dieser neue Text bestätigt das, diese Stärke.«
Schon bald nach Erscheinen entwickelte sich die "römische Novelle" zu einem erstaunlichen Medien- und Publikumserfolg. »Feigen, frische Feigen!« ruft vor den Toren des Vatikans eine dicke Römerin neben einem kahlgeschorenen Mann, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Mafia. Made in Italy« trägt und auf einem Stab einen kleinen Plastiknegerkopf in die Höhe hält, den er den vorbeigehenden Pilgern zeigt. Aufdringlich, geradezu überwältigend fühlbar, riechbar, hör- und sehbar beschreibt Josef Winkler in seiner "römischen Novelle" die Stadt, wo sie am lebendigsten ist: wochentags das Markttreiben auf der Piazza Vittorio Emanuele; sonntags das Warten und Lungern vor dem Vatikan.
Unter den Wartenden befinden sich die Feigenverkäuferin und Piccoletto, ihr schöner Sohn, der sonst für einen Fischhändler auf der Piazza Vittorio Emanuele arbeitet. Wie diese Welt - einen endlosen Augenblick lang - in den Sog von Piccolettos Schicksal gerissen wird, ist atemberaubend.