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Georg Arbogast von und zu Franckenstein (1825-1890) war einer der bedeutendsten Parlamentarier der Bismarckzeit: in zähen Verhandlungen mit dem Reichskanzler gelang es ihm, seine Vorstellungen in der Zollpolitik durchzusetzen. König Ludwig II. von Bayern rief ihn kurz vor seinem Tod zu sich: Franckensteins eingehender Bericht über die ungeklärten Vorgänge im Sommer 1886 in Bayern ist hier zum ersten Mal veröffentlicht.
Karl Otmar von Aretin wirft durch seine Bearbeitung des bisher unveröffentlichten Nachlasses von Franckenstein neues Licht auf zentrale Aspekte der Innenpolitik Bismarcks und auf das tragische Schicksal Ludwigs II. So erhält der Leser Einblicke in das Leben eines zu Unrecht vergessenen Politikers und wird zugleich Zeuge der großen politischen Fragen der Epoche (u.a. Sozialistengesetze, Kulturkampf). Der Reichskanzler, der an dem hochgewachsenen fränkischen Baron Gefallen hatte, gewann Franckenstein für die Gestaltung der Sozialgesetze, die bis in die heutige Zeit nachwirken. Als Vertrauter des Königs war er eng mit der bayerischen Königstragödie verbunden. Im letzten Augenblick vom König nach Neuschwanstein gerufen, konnte Franckenstein den dramatischen Verlauf der Ereignisse nicht mehr abwenden ...
List of contents
Einleitung
Kapitel 1: Jugend, Heirat und erste Anfänge im politischen Leben
Kapitel 2: Der Eintritt in die große Politik
Zollparlament und Versailler Verträge
Kapitel 3: Der Reichstag 1871
Kapitel 4: Reichstagsabgeordneter des Zentrums
Kapitel 5: Ludwig II. und Franckenstein
Kapitel 6: Vorsitzender der Fraktion des Zentrums im Reichstag 1875-1877
Kapitel 7: Regierungsantritt Papst Leos XIII. und erste Verhandlungen zwischen Rom und Berlin
Kapitel 8: Die Franckensteinsche Klausel
Kapitel 9: Die Verhandlungen Bismarcks mit der Kurie bis zum ersten Diskretionären Gesetz
Kapitel 10: Franckenstein und die erste Fassung der Arbeiterunfallversicherung
Kapitel 11: Präsident des Reichsrats der Krone Bayern, bayerischer Minister des Königlichen Hauses, Präsident des Reichstags oder Vizekanzler des Reiches. Eine aufregende Reichstagssession 1881/1882
Kapitel 12: Das Zentrum und die Diskretionären Gesetze
Kapitel 13: Der Anteil Franckensteins am Krankenkassengesetz und an der endgültigen Form des Arbeiterunfallgesetzes 1882-1884
Kapitel 14: Das Zentrum, der Vatikan und das erste Friedensgesetz
Kapitel 15: Franckenstein und die Königstragödie um Ludwig II.
Juni 1886
Kapitel 16: Die Septennatskrise
Kapitel 17: Franckensteins Audienz bei Leo XIII. und Roms Eingreifen in den Kulturkampf in Bayern
Kapitel 18: Die große Krise zwischen Windthorst und Franckenstein. Der Kampf um das Alters- und Invaliditätsgesetz
Kapitel 19: Der Münchner Katholikentag 1889. Franckensteins Tod
Kapitel 20: Ausblick
Bismarck
König Ludwig II.
Windthorst
Anmerkungen
About the author
Karl O. von Aretin, geb. 2.7.1923, war bis 1994 Direktor des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. Er ist Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.