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Nach dem Ende der bipolaren Weltordnung stehen wir heute vor Problemen, die mit den Strategien und Maßnahmen der klassischen, primär militärisch ausgerichteten Sicherheitspolitik kaum noch gelöst werden können. Die weltweit zunehmende Verknappung der Wasserressourcen steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Ohne Wasser - keine Sicherheit - keine Zukunft.Nur langsam setzt sich auch in den entwickelten Ländern die Erkenntnis durch, dass eine Gefährdung der Umwelt und der Lebensgrundlagen in Regionen, die "weit entfernt" erscheinen, schnell Auswirkungen auch auf unsere eigene Sicherheit haben können.
Geographische Ferne ist kein Garant mehr für Sicherheit. Setzt sich der Klimawandel fort, wird auch Europa keine Insel der Glückseligen sein. Neben den eigenen Problemen werden zusätzliche Probleme u.a. durch Umweltflüchtlinge importiert werden. Stärker als bisher sollte sich daher die Erkenntnis durchsetzen, dass Sicherheit eben nicht vorrangig militärisch zu gewährleisten ist. Die Übel müssen dort bekämpft werden, wo sie entstehen. Die Frage: "Wo ist zuerst der Vorteil für uns selbst?" kann das Handeln in einer globalisierten Welt nicht vorrangig bestimmen. Wollen wir die Möglichkeiten künftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wahren, nicht gefährden, dann sind Investitionen in die Zukunft gefragt, deren Wertschöpfung möglicherweise erst nachfolgende Generationen realisieren können.
About the author
Wilhelm Sager, geb. 1943, bis 1993 Berufsoffizier bei der Bundeswehr, 1993 und 1994 Leiter der im Aufbau befindlichen Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern in Waren/ Müritz. Seit 1990 freiberufliche Tätigkeit in der politischen Erwachsenenbildung sowie als Journalist. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Postgeschichte und Regionalgeschichte, Sicherheitspolitik und internationalen Trinkwasserproblematik.§