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Fragen des Agrar- und Umweltbereichs sind komplex, und für ihre wissenschaftliche Analyse ist die Wahl einer geeigneten methodischen Grundlage von zentraler Bedeutung. In den Berliner Schriften zur Agrar- und Umweltökonomik werden Studien veröffentlicht, in denen die Entwicklung, Anwendung und Problematisierung dieses methodischen Instrumentariums für konkrete Fragestellungen im Vordergrund stehen. Damit soll ein Beitrag geleistet werden zur Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen auf einzelwirtschaftlicher und gesamtwirtschaftlicher Ebene. Getreide und Ölsaaten machen mehr als 50% des gesamten Agrarexports der Ukraine aus und bringen mehr als 1 Milliarde US Dollar als Einnahmen jährlich. In dieser Studie werden die Auswirkungen von markt- und agrarpolitischen Entwicklungen auf den ukrainischen Getreide- und Ölsaatenexport untersucht. Dazu wurden eine Befragung der ukrainischen Agrarexporteure durchgeführt und ein partielles Gleichgewichtsmehrmarktmodell des Agrarsektors der Ukraine zur Politikabschätzung verwendet. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen negative Effekte von Exportbeschränkungen auf den ukrainischen Agrarhandel und die Wohlfahrt für die betrachteten landwirtschaftlichen Märkte. Positive Effekte werden hingegen durch Handelsliberalisierung und Verbesserung der Marktinfrastruktur erzielt. Olga Trofimtseva hat Außenwirtschaftsmanagement in der Agrarwirtschaft an der Nationalen Agraruniversität der Ukraine in Kiew studiert und im Juli 2012 mit dieser Arbeit an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Seit 2011 arbeitet sie als Referentin beim Verband der deutschen Milchwirtschaft in Berlin.