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Enthalten sind sowohl Überblicksbeiträge, die den Stand der Forschung zusammenfassend und kritisch darstellen, wie auch empirische Originalarbeiten zu verschiedenen Fragestellungen aus diesem Bereich. Diese zeigen ein durchgehendes Muster der Befundlage: Selbsterfahrung und Eigentherapie werden von Psychotherapeuten in einem außerordentlich hohen Ausmaß in Anspruch genommen, auch außerhalb (vor, während, nach) der Ausbildung. Ihre Wirkungen und ihre Bedeutung werden vor allem von denjenigen Psychotherapeuten, die sie absolviert haben, als sehr positiv und intensiv dargestellt.
Objektiver Arbeiten hingegen lassen nur wenig nachweisliche Effekte erkennen, am ehesten noch auf prozessrelevante Merkmale wie eine Verbesserung der Empathiefähigkeit, der therapeutischen Interaktionsfähigkeit und der therapeutischen Selbstoffenheit. Allein die Wirksamkeit der therapeutischen Tätigkeit der späteren Therapeuten scheint dadurch nicht beeinflusst zu werden. Häufig übersehen wird auch, das s Selbsterfahrung und Eigentherapie durchaus auch negative und problematische Effekte nach sich ziehen können, die bislang noch zu wenig beforscht worden sind. Da sich angehende Psychotherapeuten nach gesetzlichen Regelungen in den deutschsprachigen Ländern einer verpflichtenden Selbsterfahrung oder Eigentherapie zu unterziehen haben, sind diese Befunde daher von großer Bedeutung für eine rationale und mit empirisch belegten Argumenten zu führende Diskussion dieser Thematik. Das vorliegende Buch liefert die Grundlagen dazu. Es ist daher ein Muss für jede/n, der/die sich mit Ausbildung und Ausbildungsforschung beschäftigt bzw. beschäftigen möchte.