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Kaum ein anderes europäisches Land hat zu Ende des Ersten Weltkrieges eine derart facettenreiche Geschichte wie die Ukraine. Zwischen den Zwängen des zerfallenden Russischen Reiches, den Mittelmächten, die große Gebiete besetzten, und einer starken, aber zersplitterten Unabhängigkeitsbewegung, suchte der neue Staat einen Platz Europa - und fand ihn letztlich doch nicht. Zu stark waren der Druck aus und die Bindungen nach St. Petersburg bzw. Moskau, zu schwach die internationale Unterstützung. 1922 ging die Ukraine in der Sowjetunion auf. Erstmals versucht mit dieser Studie ein internationales Historikerteam mit Materialien aus Archiven in Moskau, St. Petersburg, Kiew, Warschau, Wien, London, Paris, Bern, Prag, Washington und aus den deutschen Archiven ein neues und faszinierendes Bild zu zeichnen. Dabei wurde auch ein bisher kaum bearbeitetes Thema aufgebrochen: Die vielfach rücksichtslose Besatzung der Ukraine durch deutsche und österreichischungarische Truppen 1918 und ihre Auswirkungen und Folgen. Ein Land zwischen Ost- und Zentraleuropa, von beiden Gravitationen angezogen und doch die Wiege Russlands - Ukraine: Quo vadis?
About the author
Wolfram Dornik, Mag. Dr., nach dem Studium von Geschichte, Medien und internationale Politik an der Universität Graz (Sponsion: 2001; Promotion 2003) seit 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am LBI für Kriegsfolgen-Forschung. Durchführung von Ausstellungs- und Forschungsprojekten als Mitarbeiter und/oder Projektleiter. Seit 2009 Gründungsmitglied des "Forum: Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg", seit 2011 wissenschaftlicher Leiter des Museum im Tabor in Feldbach. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des Internet; Regionalgeschichte der Südoststeiermark im 19. und 20. Jahrhundert; Erster Weltkrieg: Wirtschaft, Soziales, Ostfront, Besatzung in Osteuropa, Außenpolitik Österreich-Ungarns 1900 - 1918, britische und US-amerikanische Außenpolitik; NS-Zeit und Zweite Republik: Kriegsgefangene und Zivilverurteilte ÖsterreicherInnen in der Sowjetunion 1941 - 1956, NS-Zwangsarbeiter auf dem Gebiet Österreichs, Besatzungszeit in Wien und der Steiermark; Museologie und Ausstellungsgestaltung; Biografieforschung.
Hannes Leidinger, geboren 1969, Studium der Geschichte, Archäologie und Ur- und Frühgeschichte. Dissertation über die Anfänge der Komintern. Mitarbeiter mehrerer Forschungsprojekte zur Zeitgeschichte und Geschichte Osteuropas. Journalist. Lehrtätigkeit an der Universtität Wien sowie Verantwortlicher für deren Öffentlichkeitsarbeit.