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Johann Ernst Altenburgs berühmte 'Trompetenschule' gilt als wichtigste Quelle zum barocken Trompeterwesen. Ihre vermutete geistige Nähe zu den großen Lehrwerken der Zeit â ' etwa Leopold Mozarts Gründliche Violinschule â ' verstellte bisher den Blick auf bedeutende Aspekte des Werks. Ungeahnt reiche Informationen enthüllt das Buch weniger als Instrumentallehrwerk denn als kulturhistorische Quelle, deren Relevanz weit über musikalische Fragen hinausgeht. Scheinbare Nebensächlichkeiten entpuppen sich als wichtige Hinweise auf Welt- und Musikkonzepte des Autors und geben Anlass manch langgehegtes Selbstverständnis zu hinterfragen, manch Missverständnis auszuräumen. Am Schnittpunkt von Musik und Politik entsteht das faszinierende Bild einer Repräsentationskunst, mit der die Trompeter als tönende Vertreter weltlicher Herrschaft ins Zentrum frühneuzeitlicher Machtgenese gerieten und gegen deren Verschwinden Altenburg vehement anschrieb.
About the author
Lars E. Laubhold, geboren 1971, arbeitet nach langjähriger Tätigkeit als Instrumentenmacher und Museumsrestaurator heute als Musikforscher in Salzburg. Er ist Gründungsmitglied der RISM-Arbeitsgruppe Salzburg und seit 2007 in einem Projekt zur Erforschung des Musikrepertoires am Salzburger Dom im 18. und 19. Jahrhundert engagiert.