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Köln als Einwanderungsraum, trans-kulturelles Jugendleben in Mannheim, Roma auf dem Balkan, Mallorcas katholische Juden, venezolanische Trans-Prostituierte in Europa, Sorben in Deutschland - die einzelnen Beiträge erlauben Einblicke in sehr unterschiedliche Forschungsfelder. Das Gemeinsame ist die besondere Forschungsperspektive, bei der Probleme von Minderheiten nicht isoliert, sondern als Beziehungsgeflecht studiert werden. Dieser Ansatz versucht die Mehrheitsgesellschaft und ihre Werte und Normen zu berücksichtigen, die oft genug die Schablone vorgeben, von der sich die Minderheit dann absetzt oder abgesetzt wird. Diese neue Perspektive wird von den Autoren mit Wörtern wie: "Hybridologie", "Rhizom" oder "Diversitätsbewusstsein" umschrieben. Es geht hier um einen neuen Umgang mit kultureller Differenz und Andersheit. Der Band verweist auf einen Paradigmenwechsel, der sich in den Kulturwissenschaften vollzieht.
About the author
Elka Tschernokoshewa, PD Dr., seit 1992 Leiterin der Abteilung Empirische Kulturforschung/Volkskunde am Sorbischen Institut Bautzen; geboren in Sofia; Studium der Kulturwissenschaft und Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin; Promotion in Berlin; Habilitation in Sofia; Forschungs- und Lehrtätigkeit an diversen Universitäten u.a. in Sofia, Basel, Tübingen, Leipzig, Berlin, Bremen, Bristol; Mitglied des Vorstands des europäischen Instituts für Kulturforschung ECURES (zuvor ERICarts).
Report
Tatsächlich berühren alle Beiträge zumeist direkt, aber auch indirekt eine Gundintention, nämlich die Kategorie Minderheit als Beziehungsgeflecht sichtbar zu machen. Kennzeichnend ist hierbei eine sehr anregende, kommunikativ-tentative Ausrichtung, in der es um zweierlei geht: um das Darstellen sowei um das Verändern von Verhältnissen der Identität/Differenz. - Marija Juric Pahor in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2010.