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Das Fragenstellen Lernender hat die Funktion, sowohl Wissensdefizite auszugleichen als auch im Sinne einer tiefenorientierten Lernstrategie Wissen zu vertiefen. Zwei Studien überprüften die Lerneffekte des Fragenstellens von Studierenden in universitären Lernveranstaltungen, in denen vorwiegend über die Rezeption von Vorträgen und Diskussionen gelernt wird. In der ersten Studie wurden Studierende zufällig einer der folgenden drei Lernstrategien zugeordnet: (a) strukturiertes Fragenstellen, (b) unstrukturiertes Fragenstellen oder (c) Notizen machen. Die zweite Studie überprüfte, inwiefern zusätzliche Lerneffekte durch die wechselseitige Beantwortung der Studierendenfragen in Zweiergruppen erzielt werden.
Strukturiertes Fragenstellen stellt eine erfolgreiche Methode zur Wissensvertiefung dar, da im Vergleich zum unstrukturierten Fragenstellen eine breitere Ausnutzung aller Niveaustufen und auch bessere Lernergebnisse erreicht werden. Studierende, deren Fragen beantwortet wurden, erzielten bei einer nachfolgenden Lernstandsmessung keine besseren Leistungen als Studierende, deren Fragen nicht beantwortet wurden. Allerdings zeigten sich für Studierende, die besonders viele Fragen stellen, positive Effekte durch die Beantwortung.
About the author
Anne Levin, Studium der Psychologie an der Universität Hamburg, 2001 Diplom, 2002-07 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin, 2004 Promotion, 2007-08 Gastprofessorin an der Technischen Universität in Berlin, 2008 Habilitation (Venia Legendi für Pädagogische Psychologie/Empirische Bildungsforschung), seit Herbst 2008 Vertretungsprofessur an der Universität Potsdam (Allgemeine Didaktik und empirische Unterrichtsforschung).
