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Neben die ältere Generation der kritisch-patriotischen Dichter der Nach-68er stellte sich in den 90er Jahren eine junge Garde von Schweizer Autoren. Ihr literarisches Herz schlägt für die Großstadt, für Liebe und Partnerstress. Pia Reinacher verfolgt die Fährten der helvetischen Schriftsteller am Ende des 20. Jahrhunderts und zeichnet eine Karte der heutigen Schweizer Literatur. Früher haben sich die Autoren noch mit der Schweiz gestritten. Die Generation der 68er schrieb die politische Auseinandersetzung auf ihr Banner, der Vaterlands-Diskurs gehörte zwingend zum Repertoire. Angeführt vom kämpferischen Niklaus Meienberg lebt die Generation der heute 60- und 70jährigen - Adolf Muschg, Peter Bichsel, Jörg Steiner, Paul Nizon - in einer stürmischen Hassliebe zum Vaterland. Während etwa Thomas Hürlimann als Vertreter der mittleren Generation noch mit archaischer Gewalt die Väter vom Sockel stürzt, wenden sich die jüngeren Schriftsteller gelassen von den Vätern ab und gehen freundlich eigene Wege - Zoë Jenny, Peter Weber, Ruth Schweikert, Peter Stamm, Aglaja Veteranyi und Silvio Huonder erkunden neue Welten oder wenden sich zurück auf das, was ihnen am nächsten liegt: das eigene Leben. Neben die ältere Generation der kritisch-patriotischen Dichter der Nach-68er stellte sich in den 90er Jahren eine junge Garde von Schweizer Autoren. Ihr literarisches Herz schlägt für die Großstadt, für Liebe und Partnerstress. Pia Reinacher verfolgt die Fährten der helvetischen Schriftsteller am Ende des 20. Jahrhunderts und zeichnet eine Karte der heutigen Schweizer Literatur.
"Vor zwanzig Jahren wollte ich die Gebäude, die ich bewohnte, einreißen. Ich hatte die Möglichkeit, dies zu tun. Das halte ich auch heute noch für etwas sehr Wichtiges, Schönes. Denn es wird immer schwieriger, zu opponieren. Es gibt die Gebäude gar nicht mehr, die man einreißen kann. Das erfährt auch die Literatur." Thomas Hürlimann
About the author
Pia Reinacher: Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Zürich und Poitiers. Literaturchefin des Zürcher Tagesanzeigers von 1992 - 2000. Seitdem freie Kritikerin bei der FAZ, Dozentin für Kritik und Kulturelle Medienarbeit am Advanced Study Centre der Universität Basel. Mitglied zahlreicher Literaturjury, u.a. des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und des Deutschen Buchpreises.
Summary
Neben die ältere Generation der kritisch-patriotischen Dichter der Nach-68er stellte sich in den 90er Jahren eine junge Garde von Schweizer Autoren. Ihr literarisches Herz schlägt für die Großstadt, für Liebe und Partnerstress. Pia Reinacher verfolgt die Fährten der helvetischen Schriftsteller am Ende des 20. Jahrhunderts und zeichnet eine Karte der heutigen Schweizer Literatur.
Report
"Denn was uns Pia Reinacher in ihrem Essay versagt, das schafft sie im zweiten Teil des Buches, der 28 in verschiedenen Zeitungen publizierte Rezensionen und Autorenporträts versammelt: unverstellte Einsichten zumal in die zeitgenössische Deutschschweizer Literatur." Gieri Cavelty, Neue Zürcher Zeitung, 23.10.2003