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Theodor Storms Novelle "Zur Wald- und Wasserfreude" entstand 1878. Wie bei mehreren anderen seiner Novellen auch hat Storm Erfahrungen und Eindrücke verarbeitet, die er während seiner Tä-tigkeit als Landvogt und Amtsrichter gewonnen hat, wobei Husum und Schwabstedt mit seinem Kirchspielskrug an der Treene, dem heutigen "Hotel an der Treene", den lokalen Hintergrund bilden. Storm schildert in dieser Novelle das Schicksal des Gastwirts Tobias Zippel, der schließlich Konkurs macht, und das seiner Tochter Kätti, die an der Engstirnigkeit des Bürgertums scheitert. Kättis musikalische Begabung wird von ihrem Vater, dem Kleinunternehmer, nicht entsprechend gefördert, und der spießige Akademiker Wulf Fedders hat nicht den Mut, sie trotz ihrer niederen Herkunft zu heiraten.
About the author
Theodor Storm, geb. am 14. September 1817 in Husum. Der Rechtsanwalt wurde 1852 von den Dänen wegen politischer Opposition ausgewiesen und kehrte 1864 als Landvogt in seine nun deutsch gewordene Heimatstadt zurück. Ab 1879 war Storm Amtsgerichtsrat. Er starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen. Storm gilt als einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus. In seinem Werk ist Storm thematisch den Menschen und der Landschaft seiner Heimat zugewandt und als Künstler der Spätromantik verpflichtet, besonders in seiner liedhaft-innigen, formstrengen Natur- und Bekenntnislyrik. Seine Hauptleistung aber liegt in der Novelle. 58 solcher Novellen umfasst sein Werk, das von lyrisch gestimmten und wehmütig verklärenden Texten bis zu realistischen, stark handlungsbetonten Schicksals- und Chroniknovellen reicht. Immer wieder stellt Storm dabei die menschlichen Leidenschaften und den Kampf des einzelnen gegen überlegene Mächte mit herber, oft tragischer Gefasstheit dar.