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Der Band macht vier unbekannte Texte des jungen Schelling zugänglich, die er zwischen 1789 und 1793 niedergeschrieben hat: 'Notamina ex prælect. D. Schnvrreri in Psalm.' (1789/90), 'Animadversiones in Jeremiam et Jesaijam' (1790/91), 'Jeremias' (1791-1793) und 'Psalmen' (1792/93). Die vier eigenen Kommentierungen der alttestamentlichen Psalmen sowie der Propheten Jeremia und Jesaja dokumentieren die werkgeschichtliche Entwicklung von Schellings Bibelhermeneutik im Kontext der späten Aufklärungstheologie und geben einen wissenschaftshistorisch bedeutenden Einblick in den Unterrichtsbetrieb an der Tübinger Universität am Ende des 18. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben sind die intensiven und weitreichenden philologischen wie auch textkritischen Untersuchungen Schellings. Neben den obligaten hebräischen und griechischen Codices zieht er regelmäßig chaldäische, arabische, syrische sowie lateinische Varianten und Übersetzungen hinzu. Editorische Berichte, Anmerkungen, Register und Bibliographie erschließen den Band.
About the author
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854) war neben Fichte und Hegel derrdritte Hauptvertreter des "Deutschen Idealismus". Nach anfänglicher Begeisterung für Fichtes "Ich Philosophie" stellte er die Absolutheit der Vernunft in Frage und beschäftigte sich intensiv mit der Naturphilosophie: Der Geist ist nicht voraussetzungslos, sondern hat seine Vorformen in der lebendigen Natur. Schelling übte auch einen großen Einfluss auf die Frühromantiker aus. Im Jahr 1841 wurde er nach Berlin an den vakanten Lehrstuhl Hegels berufen, wo er nach Willen Friedrich Wilhelms IV. "die Drachensaat des Hegel'schen Pantheismus" bekämpfen sollte.
Christian Danz, geb. 1962, hat einen Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien inne und ist Vorsitzender der Paul-Tillich-Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen zur Theologie und Philosophie.
Thomas Buchheim, geb. 1957, Studium der Philosophie, Gräzistik und Soziologie in München. 1993-1999 Professor in Mainz; seit 2000 Ordinarius für Philosophie an der LMU München.
Report
»Der vorliegende Band ist in seinen sorgfältig erschlossenen und erstmals vorgelegten Nachlassstücken eine wahre Fundgrube, um in das philologisch wie philosophisch-theologisch wache Denken des jungen Schelling einzutauchen. [...] Ein Nachlassband, der mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte, als man sie sprachlich und textlich komplizierten Kommentierungen in studentischen Studienheften normalerweise zubilligen würde.« Harald Schwaetzer, Coincidentia