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Bei den Gläubigen aus den historischen Ländern Schlesien und der Slowakei gibt es eine ausgeprägte Marienverehrung im Privatleben wie an zahlreichen Wallfahrtsorten, wo Maria verehrt wird als Königin Böhmens und Herrin Mährens, als Hilfe der Christen, Mutter der Leidenden und Morgenröte des Heils. Nach dem Ende des Kalten Krieges 1989 sind die geschichtsträchtigen Marienheiligtümer jener Länder in Reichweite geraten und erwachen neu im Gedächtnis der Kirche. Diese Erscheinungsformen eines kraftvollen Glaubens- und Kulturgutes verdienen gebührende Aufmerksamkeit und Aufarbeitung, da sie zur Glaubenserneuerung, Neuevangelisierung sowie einem friedlichen Zusammenleben von Menschen verschiedener Sprache und Herkunft positiv beitragen können. Man sollte Wallnicht vergessen, daß Deutschland und Böhmen die zweitlängste Staatsgrenze mit 810 km haben (nach Österreich mit 825 km). Wallfahrtsorte zeichnen sich
durch eine lebendige völkerverbindende Komponente aus, die den Europäern nach einem "Jahrhundert der Wölfe" (Nadeschda Mendelstam) zug
About the author
Dr. theol. Dipl.-Ing. BC.-Phil. Emil Valasek, 1938 im schlesischen Troppau (tcheschiche Opava) geboren, 1967 in Rom zum Priester geweiht, ist ein ausgeweisener Kenner der deutsch-böhmischen-slowakischen Kirchen- und Profangeschichte. Zehn Jahre (1972-1982) hat er bei Prof. Dr. Erwin Iserloh (1915-1996) in Münster (Westf.) an der wissenschaftlichen Edition der Werke des Mainzer Bischofs (1850) Wilhelm Emmanuell von Ketteler (1811-1877) mitgewirkt, danach 38 Beiträge für das sechsbändige Marienlexikon von Prof. Dr. Leo Kardinal Scheffczyk (1920-2005) beigesteuert und verschiedene Bohemica publiziert. In der praktischen Seelsorge im Bistum Münster arbeitet er seit 1967, seit 1982 als Pfarrer in Kevelaer (Kervenheim) am Niederrhein.