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Seit feststeht, daß er einen in der Weltgeschichte einmaligen "Zivilisationsbruch" (D. Diner) bewirkte, gehörte der Nationalsozialismus zu den provozierendsten Themen unserer Zeit.
Wie sollen die Sozialwissenschaften auf diesen Rückfall in die Barberei reagieren? Dieser Frage stellt sich der Hallesche Politikwissenschaftler Richard Saage, indem er gegenüber den personalisierenden und den dämonisierenden Interpretationen des Nationalsozialismus dessen sozial-ökonomische Dimension hervorhebt. Als Prüfstein für die von ihm diskutierten faschismustheoretischen Ansätze dient ihm deren Umgang mit der Rolle der Großindustrie und der faschistischen Massenbasis in den Zwischenschichten in der Entstehungs- und der Regimephase des Nationalsozialismus. In einem Vorwort zur Neuauflage setzt sich der Verfasser, der sich durch zahlreiche Publikationen über den Faschismus einen Namen gemacht hat, mit der aufschlußreichen Rezeptionsgeschichte des Buches auseinander.
Die Studie wendet sich an Politologen, Soziologen, Historiker und Juristen, denen sie einen kritischen und orientierenden Überblick über die "klassischen" Faschismustheorien im Licht der neueren Forschung bietet.
About the author
Dr. Richard Saage ist Universitätsprofessor für Poltikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle.