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Dieser Band widmet sich dem mit 14 1/2 Jahren erlebten Untergang Dresdens (13.-15. Februar 1945) sowie verschiedenen historischen Wertungen. Ausführliche Berichte von Dresdnern sind rar geblieben. Die Historikerkommission (2010) hatte erkannt, die Schaffung eines Archivs von Beiträgen der Erlebnisgeneration ist erforderlich, mit dem die "notwendigen Erkenntnisse über den Zusammenhang von 'Erinnerung und Vergangenheitskonstruktion gewonnen werden'..." Nach Reminiszenzen an Elbflorenz, Bemerkungen zu Vorboten des kommenden Unheils, über den Bombenhagel sowie den entfachten Feuersturm wird der von manchen Autoren verschwiegene 4. Luftangriff beschrieben, der vor allem die Südvorstadt und Teile von Plauen traf. Widersprüchliche Informationen mancher Autoren zur Casablanca-Direktive der Alliierten (4. Febr. 1943) werden kritisch erörtert. Einige Befunde der Historikerkommission sind nicht zu akzeptieren. Der Autor ist, wie Lothar Fritze (2007), der Ansicht, die Bombardements und die Wirren des damals nahen Kriegsendes gebieten es, mehr als 25.000, bis zu 35.000 tote Opfer anzunehmen.
About the author
Der Autor wurde 1930 in Halle/S. geboren. Seit 1938 in Mahlow, Kr. Teltow, wohnhaft, erlebten wir dort in den allerersten Kriegstagen die ersten Bombenwürfe britischer Bomber. Im November 1940 zogen wir nach Dresden. Wir waren von der Stadt fasziniert. Schon 1942 wurde die König-Georg-Schule zum Hilfslazarett bestimmt. Wir besuchten daraufhin die 1864/65 am Georgplatz errichtete Kreuzschule, später die "Dietrich-Eckardt-Schule" in der Marschnerstraße. Nicht alle Schüler und Lehrer unserer Klasse 4 a überlebten das Inferno. Nachdem wir einen Bombenteppich, der über die Prinzen-, Teutoburg und Löscherstraße niederge - gangen war, überstanden hatten, verließen wir, beim 2. Angriff ausgebombt, Dresden am 15. Februar 1945, waren jedoch mittags auf dem damals noch unbebau - ten Teil des Zelleschen Weges Augenzeuge des 4. Luftangriffs, der hauptsächlich die Südvorstadt und Plauen traf. In der Nähe von Nossen vorübergehend unter - gekommen, zogen wir Anfang August 1945 nach Halle/S. Nach dem Studium in Halle/S. begann ich 1954 meine berufliche Tätigkeit, die mich 1966 als Hochschul-lehrer an die Universität Rostock führte. Das Lehr- und Forschungsgebiet war der Genetik und Züchtung von Klein- und Modelltieren gewidmet. Es ergaben sich auch Lehr- und Forschungsverpflichtungen in verschiedenen Ländern. Während des Ruhestandes unterstützte ich Fachverbände durch eine Reihe von Beiträgen in Fachzeitschriften und -büchern. Die hier wiedergegebenen Ereignisse sind noch immer unauslöschlich in vielen Einzelheiten vor dem inneren Auge.