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Auch in der Kunst und im Kunstbetrieb bringt die Globalisierung starke Umbrüche mit sich. Das Spannungsfeld zwischen Kunst, Künstlern, Händlern, Sammlern und Museen ist somit völlig neu zu denken. Kunst und Kunstbetrieb befinden sich gegenwärtig in einem epochalen Umbruch: Da durch die Globalisierung Künstlerinnen und Künstler aus allen Kontinenten und den unterschiedlichsten Kulturen beachtet werden, sind westliche Künstlerinnen und Künstler in zahlreichen Großausstellungen nunmehr in der Minderheit. Die großen Museen des neuen Jahrhunderts werden in den sogenannten Schwellenländern errichtet und der Kunsthandel mutiert zu einer weltumspannenden Aktivität. Im Wandel befinden sich damit auch: die Position der Künstlerinnen und Künstler, der europäische Museumsbegriff, die Kräfteverhältnisse zwischen Sammlern, Händlern und Museen, die Erfahrungsräume von Künstlerinnen und Künstlern auf der einen Seite und von Betrachterinnen und Betrachtern auf der anderen Seite sowie die Formen der Öffentlichkeit von Kunst. Robert Fleck untersucht diese Veränderungen sowohl an konkreten Beispielen als auch im kunstsoziologischen und historischen Vergleich und schlägt die Entwicklung von adäquaten Instrumenten zur Kritik des transformierten Kunstsystems vor.
About the author
Robert Fleck, 1957 in Wien geboren, ist Direktor der Deichtorhallen Hamburg. Er hat unter anderem bei Gilles Deleuze und Michel Foucault studiert und 1988 in Innsbruck mit einer Arbeit über die Revolution von 1848 promoviert. Bei Philo Fine Arts ist erschienen: HIER DISTANS. Arnulf Rainer, Dieter Roth & die Wiener Künstlerbohème der Siebziger (2008)