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Internationale Kulturpolitik lässt sich an der Gründung und Entwicklung von einschlägigen Institutionen nachvollziehen. Heute sind die Anfänge der neuesten, nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Frankreich gegründeten Einrichtungen bereits Geschichte geworden - wie jene des Deutschen Historischen Instituts Paris, das im Jahr 2008 sein 50-jähriges Bestehen feiern kann. Um den kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im 20. Jahrhundert auf die Spur zu kommen, wurden in diesem Band Beiträge deutscher und französischer Forscher zusammengetragen, die die spezifische Stellung dieser Institutionen beleuchten. Die Eigenart der verschiedenen Institutionen wird dargestellt, wobei Ähnlichkeiten und Unterschiede, die sich zwischen den beiden Ländern, aber auch national durch System- und Politikwechsel ergeben haben, besonders aufschlussreich sind.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Werner Paravicini: Vorwort
Hans Manfred Bock: Transnationale Kulturbeziehungen und Auswärtige Kulturpolitik. Die deutsch-französischen Institutionen als Beispiel. Die »Wacht am Rhein«
Bernd-A. Rusinek: Das Bonner Institut für Rheinische Landeskunde
Wolfgang Freund: Das Wissenschaftliche Institut der Elsaß-Lothringer im Reichan der Universität Frankfurt/M. (1920-1945)
Katja Martmetschke: Deutschland- bzw. Frankreichforschung beiderseits des Rheins in der Zwischenkriegszeit
Corine Defrance: Le Centre d études germaniques dans l entre-deux-guerres
II. Der »Kriegseinsatz« der Deutschen Geisteswissenschaften in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges
Frank-Rutger Hausmann: Das Deutsche Institut in Paris (1940-1944)
Christina Kott: Der deutsche »Kunstschutz« im Ersten und Zweiten Weltkrieg ein Vergleich
Anja Heuss: Die Gruppe »Archivwesen« im Spannungsfeld von Archivschutz und Archivraub
Claude Singer: Les universités françaises face à l occupant allemand (1940-1944)
III. Wiedergründungen nach 1945
Eckard Michels: Vom Deutschen Institut zum Goethe-Institut
Ulrich Pfeil: »Dynamische, expansive Austauschpolitik auf allen akademischen Gebieten«. Die DAAD-Außenstelle in Paris
Béatrice Bonniot: L Institut Français de Berlin (1930-1955)
IV. Neugründungen nach 1945
Ansbert Baumann: Die Gründung des »Institut Saint-Louis«
Ulrich Lappenküper: Ein »Mittelpunkt deutscher Kulturarbeit«. Das Deutsche Haus in der Cité universitaire de Paris (1950-1956)
Ulrich Pfeil: Das Deutsche Historische Institut in Paris. Eine Neugründung »sur base universitaire«
Corine Defrance, Ulrich Pfeil: Das Projekt einer Deutsch-Französischen Hochschule seit 1963
Pierre Monnet: La Mission historique française en Allemagne de Göttingen
Nicolas Beaupré: Le Centre Marc Bloch de Berlin. Du projet à la réalisation (1989-1994)
Michael Werner: Im Zwischenfeld von Politik und Wissenschaft. Zur Untersuchung institutionellen und personenbezogenen Handelns in den deutsch-französischen Wissenschaft- und Kulturbeziehungen des 20. Jahrhunderts. Eine Zusammenfassung
About the author
Ulrich Pfeil, geboren 1966, 1995 Promotion im Fach Mittlere und Neuere Geschichte am Fachbereich Geschichtswissenschaften der Universität Hamburg; bis 1996 Lehrer für Erziehungswissenschaften, Französisch und Geschichte am Gymnasium Bernau (Brandenburg). Seitdem ist er Gastwissenschaftler am Deutschen Historischen Institut Paris und Professor für Deutschlandstudien an der Universität Jean-Monnet in Saint-Étienne.
Report
Der Sammelband "bietet eine Serie von Aufsätzen über wichtige Einrichtungen der deutsch-französischen Kulkturbeziehungen, deren Inhalt manchmal schon gut bekannt, bisweilen aber auch gänzlich neu ist. Der Aussagekraft dieser Beiträge können sich auch diejenigen Leser nicht verschließen, die sich weniger für die kundigen Abrisse von Hans Manfred Bock und Michael Werner über Ansätze 'transnationaler Kulturgeschichte' als für handfeste Einzelaspekte interessieren." (Das Historisch-Politische Buch 3/2007)