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Für die Stellung des Laien in der Kirche ist jenes theologische Wörterbuch bezeichnend, das unter dem Stichwort Laie nur den Querverweis bringt: siehe Klerus. Laie und Priester werden in gegenseitiger Ausschließlichkeit definiert. Ist der Priester für die Kirche zuständig, so der Laie für den Weltdienst. Diese Trennung wird der Tradition der Kirche nicht gerecht. Der Autor zeichnet die wechselvolle Geschichte des Begriffs und seiner praktischen Handhabung in der Kirche nach. Er umreißt - im Anschluss an das Vaticanum II - die derzeitigen Versuche, die Einheit des Volkes Gottes wiederzugewinnen und die Aufspaltung in Stände zu überwinden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass wir keine Theologie des Laien bräuchten, hätten wir nur eine rechte Theologie und Praxis des Volkes Gottes.
About the author
Peter Neuner, geboren 1941, 1985-2006 Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München, 1980-1985 Professor für Fundamentaltheologie an der Theologischen Fakultät der Universität Passau; zahlreiche Veröffentlichungen zur Ökumene, zum Problem der religiösen Erfahrung und zum katholischen Modernismus.
Summary
Für die Stellung des Laien in der Kirche ist jenes theologische Wörterbuch bezeichnend, das unter dem Stichwort Laie nur den Querverweis bringt: siehe Klerus. Laie und Priester werden in gegenseitiger Ausschließlichkeit definiert. Ist der Priester für die Kirche zuständig, so der Laie für den Weltdienst. Diese Trennung wird der Tradition der Kirche nicht gerecht. Der Autor zeichnet die wechselvolle Geschichte des Begriffs und seiner praktischen Handhabung in der Kirche nach. Er umreißt - im Anschluss an das Vaticanum II - die derzeitigen Versuche, die Einheit des Volkes Gottes wiederzugewinnen und die Aufspaltung in Stände zu überwinden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass wir keine Theologie des Laien bräuchten, hätten wir nur eine rechte Theologie und Praxis des Volkes Gottes.