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Émile Durkheim zufolge besteht die wichtigste Regel soziologischen Denkens darin, soziale Phänomene »wie Dinge zu betrachten«, ihnen also den gleichen Wirklichkeitsgrad wie den Gegenständen, die wir anfassen können, zuzuschreiben. Was aber passiert, wenn wir diese Regel umkehren und die materiellen Dinge - zum Beispiel diejenigen, die die Architektur hervorbringt - als soziale Tatsachen verstehen? Ausgehend von einer brillanten theoriegeschichtlichen Aufarbeitung des soziologischen Nachdenkens über Architektur entwirft Silke Steets eine Soziologie der gebauten Welt. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt sie, wie Dinge und Gebäude in soziales Handeln einbezogen werden und als sicht- und anfassbare gesellschaftliche Strukturen fungieren.
List of contents
Wie der Sinn in das Gebaute kommt: Soziologische Perspektiven auf die Dingwelt
* Gebäude als materialisierte Strukturen des Sozialen
* Vom sinnhaften Umgang mit Gebäuden
* Die Materialität und Sozialität des gebauten Raums
* Das Bauhausgebäude, soziologisch betrachtet: eine Zusammenfassung
Phänomenologische Grundlagen einer wissenssoziologischen Architekturtheorie
* Die Wirklichkeit der Alltagswelt
* Das Beispiel: Frank Lloyd Wright besucht Walter und Ise Gropius in Lincoln, MA
* Modi der Sinnsetzung in der »Sphäre des einsamen Ich«
* Bewusstsein
* Körper und Leib
* Relevanzstrukturen
* Grenzen und Ordnung der Wirklichkeit der Alltagswelt
Entwerfen und bauen als »Externalisierung«: Zu den materiellen Aspekten der Welterrichtung
* Was heißt »Externalisierung«?
* Die Sinnprovinz des Entwerfens
* Walter Gropius und die Siedlung Dessau-Törten
* Gion A. Caminada und die Stiva da morts
* raumlaborberlin und das »Küchenmonument«
* Rem Koolhaas und das Maison à Bordeaux
* Die Lösung des Kochproblems: ein Vergleich
* Architektur als Subsinnwelt
* Zusammenfassung
»Gebaute Objektivationen«: Wie Architektur wirklich wird
* Was heißt »Objektivierung« und was sind »Objektivationen«?
* Gebäude und ihre Materialität
* Gebäude und ihre Zeichenhaftigkeit
* Gebäude als Symbole
* Zusammenfassung
»Internalisierung« oder: Das Bewohnen der Welt
* Was heißt »Internalisierung«?
* »Leben mit Walter« - Vom Wohnen in der Bauhaussiedlung Dessau-Törten
* Sich gekonnt in der Welt bewegen
* Ich und die gebaute Welt
* Zusammenfassung
About the author
Silke Steets ist Vertretungsprofessorin für Soziologie mit Schwerpunkt Stadt- und Raumsoziologie an der TU Darmstadt.
Summary
Émile Durkheim zufolge besteht die wichtigste Regel soziologischen Denkens darin, soziale Phänomene »wie Dinge zu betrachten«, ihnen also den gleichen Wirklichkeitsgrad wie den Gegenständen, die wir anfassen können, zuzuschreiben. Was aber passiert, wenn wir diese Regel umkehren und die materiellen Dinge – zum Beispiel diejenigen, die die Architektur hervorbringt – als soziale Tatsachen verstehen? Ausgehend von einer brillanten theoriegeschichtlichen Aufarbeitung des soziologischen Nachdenkens über Architektur entwirft Silke Steets eine Soziologie der gebauten Welt. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt sie, wie Dinge und Gebäude in soziales Handeln einbezogen werden und als sicht- und anfassbare gesellschaftliche Strukturen fungieren.
Additional text
»Ein Sachbuch, dass thematisch viel zu bieten hat.«
Report
»Zu überzeugen weiß neben dem klaren Stil ... auch die für weniger stark involvierte LeserInnen überaus verständliche Sprache.« Sebastian Jürss socialnet.de 20170419