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September 2001, Pierre Michons Mutter liegt im Sterben, der Sohn "betet" für sie: ein Villon-Gedicht, die "Ballade der Gehenkten". Auch nach der Geburt seines Kindes hat er "gebetet": ein Gedicht von Victor Hugo, "Der Schlaf des Boas". Solche Verse, resümiert Michon in seinem autobiographisch erklärenden Essay "Der Himmel ist ein sehr großer Mann", "... beruhigen die Leiche, helfen dem Kind, auf seinen Beinen zu stehen. Wahrscheinlich ist das die Funktion der Poesie."Auch in den weiteren Essays des Bandes geht es um nichts anderes als die ebenso erhabene wie lächerliche Berufung der Kunst. Michon schreibt über Samuel Beckett, Gustave Flaubert, Ibn Manglî, William Faulkner und eben über sich selbst - so pathetisch und sarkastisch, resolut und poetisch, wie nur er das kann.
About the author
Pierre Michon, 1945 im französischen Les Cards geboren, studierte in Clermont-Ferrand Literatur und gilt heute als einer der bedeutendsten französischen Gegenwartsschriftsteller.§2010 erhielt er den Petrarca-Preis für europäische Literatur.§Pierre Michon lebt mit Frau und Tochter in Nantes.
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt als Autorin und Übersetzerin in Paris. Sie übersetzt sowohl aus dem Deutschen ins Französische (u.a. Wilhelm Genazino und Sibylle Lewitscharoff) als auch aus dem Französischen ins Deutsche (u.a. Pierre Michon und Marguerite Duras). Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den "Kranichsteiner Literaturpreis" 2010. Anne Weber schreibt auf Deutsch und Französisch, ihre Bücher erscheinen in Frankreich und Deutschland. 2015 wurde Anne Weber mit dem "Johann-Heinrich-Voß-Preis" ausgezeichnet.
Summary
September 2001, Pierre Michons Mutter liegt im Sterben, der Sohn „betet“ für sie: ein Villon-Gedicht, die „Ballade der Gehenkten“. Auch nach der Geburt seines Kindes hat er „gebetet“: ein Gedicht von Victor Hugo, „Der Schlaf des Boas“. Solche Verse, resümiert Michon in seinem autobiographisch erklärenden Essay „Der Himmel ist ein sehr großer Mann“, „… beruhigen die Leiche, helfen dem Kind, auf seinen Beinen zu stehen. Wahrscheinlich ist das die Funktion der Poesie.“
Auch in den weiteren Essays des Bandes geht es um nichts anderes als die ebenso erhabene wie lächerliche Berufung der Kunst. Michon schreibt über Samuel Beckett, Gustave Flaubert, Ibn Manglî, William Faulkner und eben über sich selbst – so pathetisch und sarkastisch, resolut und poetisch, wie nur er das kann.
Additional text
»Ein Urlaubsbuch der (geist)-anregenden Art.«
Report
»In all diesen Betrachtungen reflektiert Michon auch sein eigenes Schriftstellertum - auf eine affektive, (selbst)ironische und hochpoetische Weise.« Ingeborg Waldinger Neue Zürcher Zeitung 20150328