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Kinkels Wanderbeschreibungen zu folgen, ist auch heute noch, über 150 Jahre nach ihrer Niederschrift, ein großes Vergnügen. Als er 1843 zum ersten Mal mit dem Kunst- und Kulturhistoriker Jakob Burkhardt das Ahrtal und die Eifel durchstreifte, war die Region noch nahezu unerschlossen. Doch Kinkel versteht es, mit seiner "nüchternen Begeisterung" den Leser für dieses Gebiet einzunehmen, egal, ob er Naturszenarien, kunsthistorisch bedeutende Bauwerke, soziale Zustände oder Volksbräuche beschreibt. Das Bild, welches er vor dem geistigen Auge des Lesers erstehen läßt, wird durch zeitgenössische Stahlstiche veranschaulicht.
Vieles hat sich seit dem gewandelt. Dennoch besitzen seine Schilderungen über den Menschenschlag sowie über die idyllische, teils wildromantische Landschaft mit ihren Geschichten, ihrer Sagenwelt und Poesie bis heute Gültigkeit.
About the author
Gottfried Kinkel, 1815 in Oberkassel bei Bonn geboren, Historiker und Theologe, 1848 Abgeordneter in der preißischen Nationalversammlung und am badischen Aufstand beteiligt, hatte seit seiner Kindheit ein inniges Verhältnis zur Landschaft des Ahrtals. "Mit der großen wilden Eifelnatur ein paar Tage einsam zu leben", beschloss er kurz vor seiner Hochzeit. Hier fasste er dann den Entschluss, seine Gedanken und Eindrücke in einem Buch über das Ahrtal zusammenzufassen. Damit gelang ihm die wohl eindrucksvollste Beschreibung dieser Landschaft im 19. Jahrhundert. Sie verbindet Information und wirklichkeitsnahe Beschreibung mit einem ästhetischen Lesegenuss.
