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Schwarz-Weiß-Fotografien können den Betrachter wie ein Blitz treffen, fand Roland Barthes, während ihn die »Schminke« der Farbfotos kalt ließ. Schwarz-Weiß hält sich nach wie vor hartnäckig in der Fotografie, in Film und Grafik - ihm wird Authentizität zugeschrieben.
Sind der ästhetische Reiz und die Strahlkraft der Evidenz, die von Schwarz-Weiß ausgehen, ein Merkmal der Wahrnehmungswelt des 20. Jahrhunderts? Und ein Grund, warum uns die farblich unendlich variablen Erscheinungen des Lebensraums trügerisch vorkommen? In diesem Band untersuchen bekannte Kunst- und Medienwissenschaftler die Farben der frühen Fotografie, das Ordnungsschema des Schachbretts, Architekturfotografien des Bauhauses, Hell-Dunkel in Grafik und Malerei, die Farbphobie von Kunsthistorikern, die Nachkolorierung von Dokumentarfilmen und den Reiz des Asphalts.
Mit Beiträgen von Hartmut Böhme, Petra Bopp, Werner Busch, Michael Diers, Peter Geimer, Bettina Gockel, Romy Golan, Andreas Haus, Helmut Lethen, Kathrin Rottmann, Ernst Strouhal, Monika Wagner und Helen Westgeest.
List of contents
Inhalt
Von der Erkenntniskraft der Unterscheidung und dem Verlust der Oberflächentextur. Eine Einleitung 7
Helmut Lethen
Magie, Metaphysik und Ästhetik des Weißen und des Schwarzen in Literatur und Kunst 17
Hartmut Böhme
Lushin stürzt. Schwarz und Weiß am Schachbrett 47
Ernst Strouhal
Asphalt. Schwarzes Material und transparente Farbe 64
Kathrin Rottmann
Schwarz auf Weiß oder Weiß auf Schwarz. Das Ausloten druckgrafischer Möglichkeiten 80
Werner Busch
The Medium of the Decade: The Photomural in 1937 97
Romy Golan
The Empty-Full Paradoxes of Dynamic Black and White: Uniting West and East from Tobey's and Reinhardt's Paintings to Paik's Screens 112
Helen Westgeest
Kunstgeschichte in Schwarz-Weiß. Visuelle Argumente bei Panofsky und Warburg 126
Monika Wagner
Steinzeit der Evidenz. Das Schwarz-Weiß des Roland Barthes 145
Helmut Lethen
Schillernd. Die Erfindung der Schwarz-Weiß-Fotografie 156
Bettina Gockel
Schwarz-Weiß. Architekturfotografie des »Neuen Bauens« 171
Andreas Haus
»Für den Soldaten ist das Farbenphoto die hundertprozentige Erfüllung« - Farbe als Evidenzversprechen inmitten schwarz-weißer Kriegserinnerungen 191
Petra Bopp
(Un)clrd. Schwarz-Weiß im Farbfilm. Politische Aspekte einer Hybridästhetik 208
Michael Diers
»White Negro« und »Negro White«: Mailer, Fassbinder, Sirk, Vian 229
Ingo Zechner
Die Farben der Geschichte und die »Wahrheit des Schwarz-Weiß« 246
Peter Geimer
Anmerkungen 259
Abbildungsnachweis 291
Autorinnen und Autoren 295
About the author
Monika Wagner ist Professorin i. R. für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Ihr besonderes Interesse gilt der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, wahrnehmungshistorischen sowie materialikonographischen Fragen, denen sie zahlreiche Veröffentlichungen gewidmet hat. Sie gab 1991 das Funkkolleg Moderne Kunst heraus.
Helmut Lethen (Prof. em. Dr. phil.) ist Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien.
Hartmut Böhme, Prof. Dr., studierte Germanistik, Philosophie, Theologie und Pädagogik. Bis 2012 war er Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Werner Busch, geboren 1944, ist nach einer Professur an der Universität Bochum seit 1988 Lehrstuhlinhaber am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin. Veröffentlichungen zur niederländischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts, besonders aber zur englischen und deutschen Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts.
Summary
Schwarz-Weiß-Fotografien können den Betrachter wie ein Blitz treffen, fand Roland Barthes, während ihn die »Schminke« der Farbfotos kalt ließ. Schwarz-Weiß hält sich nach wie vor hartnäckig in der Fotografie, in Film und Grafik – ihm wird Authentizität zugeschrieben.
Sind der ästhetische Reiz und die Strahlkraft der Evidenz, die von Schwarz-Weiß ausgehen, ein Merkmal der Wahrnehmungswelt des 20. Jahrhunderts? Und ein Grund, warum uns die farblich unendlich variablen Erscheinungen des Lebensraums trügerisch vorkommen? In diesem Band untersuchen bekannte Kunst- und Medienwissenschaftler die Farben der frühen Fotografie, das Ordnungsschema des Schachbretts, Architekturfotografien des Bauhauses, Hell-Dunkel in Grafik und Malerei, die Farbphobie von Kunsthistorikern, die Nachkolorierung von Dokumentarfilmen und den Reiz des Asphalts.
Mit Beiträgen von Hartmut Böhme, Petra Bopp, Werner Busch, Michael Diers, Peter Geimer, Bettina Gockel, Romy Golan, Andreas Haus, Helmut Lethen, Kathrin Rottmann, Ernst Strouhal, Monika Wagner und Helen Westgeest.