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Das Buch veranschaulicht den lebensgeschichtlichen und emotionalen Hintergrund der Entstehung von Mills einflussreichen Werken zur Logik und Erkenntnislehre, zur Ökonomie und Sozialphilosophie. Er schildert seine tiefe Abneigung gegen alle Art von Bevormundung und gegen die Unterdrückung der Frauen, und er plädiert für eine Synthese von Utilitarismus und Liberalismus mit sozialem Gewissen. Aus dem jugendlichen Wahrheits- und Gerechtigkeitsfanatiker wird eine tolerante Persönlichkeit mit einer Offenheit für die Teilwahrheiten der antiken, christlichen und romantischen Traditionen.
Das brillante Selbstporträt von Mill als Politiker innerhalb und außerhalb des Parlaments unterstreicht, dass es ihm nicht um die eigene Machtposition geht, sondern darum, seine Ideen zur Verbesserung der Menschheit zu verbreiten. Das literarische Meisterwerk beschreibt den souveränen Denker und den fehlbaren Menschen. Es enthält eine pointierte Erläuterung seiner bekanntesten Schrift "Über die Freiheit" und die Selbstdarstellung eines Melancholikers, der gelegentlich bei den Dichtern Zuflucht findet und nicht nur von seinen Leistungen, sondern auch von seinen gescheiterten Ambi tionen und persönlichen Verlusten Rechenschaft ablegt.
About the author
John Stuart Mill (1806 - 1873) war einer der bedeutendsten politischen Philosophen und der vielleicht bedeutendste angelsächsische Philosoph des 19. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter des Utilitarismus widmete er sich in seinem Werk vor allem Fragen der politischen Freiheit, des Allgemeinwohls und den Grenzen des Staates. Er verfasste darüber hinaus eine Frühschrift des Feminismus sowie eine Erörterung der Grundfragen der politischen Ökonomie. Er war vertrat seine liberale Position auch politisch aktiv und war Parlamentsmitglied für die Whigs.
Jean-Claude Wolf, geboren 1953, ist Ordinarius für Ethik und politische Philosophie an der Universität Fribourg, Schweiz.