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Péter Esterházy ist der große Erneuerer der ungarischen Literatur, und sein Familienroman wurde schon kurz nach Erscheinen in Ungarn als "Nationalepos" begrüßt. Das Buch hat zwei Teile. Buch I heißt "Numerierte Sätze aus dem Leben der Familie Esterházy". Es bietet ein barockes Füllhorn aus Legenden, Chroniken, Registern, Mythen und Episoden, ein Mosaik aus Texten, in denen jede Chronologie aufgehoben ist und die nur eine Hauptfigur kennen: "Mein Vater". Er ist Don Juan und Nichtsnutz, Magnat und Gelehrter, Bischof und Baumeister, Verrückter und Tyrann, Gesandter und Ministerpräsident, Schüler von Helmholtz, aber auch die Katze in Schrödingers Experiment, kurz: Er steht für alle Väter der Familiengeschichte, ist ein Passepartout für alles, grenzenlos und unerschöpflich wie die Macht der Familie in der Geschichte. Der zweite Teil, "Die Bekenntnisse einer Familie Esterházy", erzählt von dem Leben einer aristokratischen Familie im 20. Jahrhundert unter den Bedingungen der Diktatur, seit der Räterepublik 1919 bis in die jüngere Vergangenheit. Eine Geschichte von Enteignung, Aussiedlung und Verarmung, die Geschichte einer Familie vor dem Nichts. Zwischen diesen beiden Polen, dem Alles und dem Nichts, bewegt sich das Familienschicksal der Esterházys.
About the author
Péter Esterházy wurde 1950 in Budapest geboren, wo er auch heute lebt, seit 1978 als freier Schriftsteller. 2004 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet und 2012 mit dem Bremerhavener Jeanette-Schocken-Preis für Literatur.
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