Read more
Der Band umfaßt die Vorträge einer altertumswissenschaftlichen Veranstaltungsreihe an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zum Thema "Mediengesellschaft Antike?". Moderne Medien, Informationstechniken und Kommunikationsformen markieren einen geradezu als Kulturrevolution zu qualifizierenden Wandel im Leben und Denken moderner Gesellschaften und eben daraus ergeben sich Fragen auch an die Antike, die zweifellos als zentrales Element europäischer bzw. westlicher kultureller Identität nach wie vor besondere Aufmerksamkeit beanspruchen darf. Die einzelnen Beiträge schöpfen aus vier Jahrtausenden Menschheitsgeschichte, vom pharaonischen Ägypten bis zum Byzantinischen Kaiserreich. Ein reiches Quellenspektrum zeigt, wie schon damals durch Massenkommunikation, aber auch Geheimhaltung und Verschlüsselung von Botschaften, durch die Herstellung von Öffentlichkeit, aber auch durch Manipulation und Fälschung, durch den ideologischen Monolog der Machthaber, aber auch durch Kritik und Subversion komplexe und widersprüchliche Formen der kulturellen Kommunikation lebendig waren.
List of contents
Werner Eck: Herrschaft und Kommunikation in antiken Gesellschaften: Das Beispiel Rom Melsene Gützlaf: Polybios, der Leonardo des Altertums. Erfinder und Geschichtsschreiber im 2. Jahrhundert v. Chr. Peter Habermehl: "Die Welt in einer Nußschale". Isidor von Sevilla und die Abenteuer der Etymologie(n) Thomas Pratsch: Dezentrales Netz und Chiffre. Zum Kommunikationswesen byzantinischer Mönchsgemeinschaften Stephan J. Seidlmayer: Frohe - und andere - Botschaften. Kult und Kommunikation im Alten Ägypten Christoph Markschies: Schreiben Christen andere Briefe als Heiden? Zur brieflichen Kommunikation in der kaiserzeitlichen Antike Claudia Ludwig: Mittel der Manipulation. Ein kirchenpolitischer Kurswechsel im byzantinischen Reich Ulrike Peter: Götter auf Reisen. Münzbilder über die Verbreitung ägyptischer Kulte Stefan Grunert: Nachrichten an die Zukunft. Wert- und Zeitvorstellungen für die Nachwelt auf den Wänden altägyptischer Gräber
Report
"Ein gelungener Nachweis der Aktualität heutiger altertumswissenschaftlicher Forschung, der in ansprechender Form sich um verständliche Vermittlung bemüht." Herbert Grassl in: Grazer Beiträge, 26-2008 (2009)