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Seit 1840 hat der junge Jacob Burckhardt, angeregt durch seinen Berliner Lehrer Leopold von Ranke, kleine historische Schriften verfaßt, die hier zum ersten Mal vollständig veröffentlicht werden. In diesen frühen Arbeiten zeichnet sich bereits das überragende historische Erzähltalent Burckhardts ab, das ihn bis heute zu einem Klassiker der Geschichtsschreibung macht. In seiner frühesten Schrift über Carl Martell geht es Burckhardt um die Idee Europas und das "Erlebnis der Macht". In der zweiten Schrift lernen wir Erzbischof Conrad von Hochstaden als mächtigen Kurfürsten und Erbauer des Kölner Doms kennen. Er gibt Burckhardt Gelegenheit, eine Kulturgeschichte des Rheinlands und des sakralen Köln zu skizzieren. In seiner kurzen Geschichte der Alamannen schildert er nicht nur ihre Bekehrung zum Christentum, sondern erweist sich auch als umsichtiger Sozial- und Rechtshistoriker. Schließlich wendet er sich in seiner Studie Erzbischof Andreas von Krain und der letzte Concilsversuch in Basel der Renaissance zu und schildert farbig die Zustände in Italien, an der Kurie und im Europa des späten 15. Jahrhunderts. Burckhardt versteht es in allen diesen Schriften meisterhaft, eine quellennahe Darstellung in eine plastische historische Erzählung umzumünzen, die nicht zuletzt durch den universalhistorischen Weitblick ihres Autors fasziniert.
Die vorliegende Ausgabe folgt dem Text der ersten gedruckten Ausgaben bzw. dem Manuskript über Carl Martell, das Burckhardt als Unterlage für seine hier ebenfalls wiedergegebene gedruckte lateinische Dissertation über das gleiche Thema gedient hat.
About the author
Mikkel Mangold ist promovierter Historiker und Redakteur der kritischen Gesamtausgabe Jacob Burckhardts.
Jacob Chr. Burckhardt (1818-97) begann seine akademische Laufbahn 1837 auf Wunsch seines Vaters mit dem Studium der evangelischen Theologie in Basel, wobei er sich schon damals nebenher mit Philologie und Geschichte beschäftigte. Nach seinem Wechsel nach Berlin wandte er sich vollends dem Studium der Geschichte, Philologie und Kunstgeschichte zu. Ab 1845 war er außerordentlicher Professor in Basel und wurde 1855 ordentlicher Professor für Kunstgeschichte in Zürich; 1858 übernahm er den Lehrstuhl für Geschichte und Kunstgeschichte in seiner Heimatstadt Basel.
Summary
Seit 1840 hat der junge Jacob Burckhardt, angeregt durch seinen Berliner Lehrer Leopold von Ranke, kleine historische Schriften verfaßt, die hier zum ersten Mal vollständig veröffentlicht werden. In diesen frühen Arbeiten zeichnet sich bereits das überragende historische Erzähltalent Burckhardts ab, das ihn bis heute zu einem Klassiker der Geschichtsschreibung macht. In seiner frühesten Schrift über Carl Martell geht es Burckhardt um die Idee Europas und das "Erlebnis der Macht". In der zweiten Schrift lernen wir Erzbischof Conrad von Hochstaden als mächtigen Kurfürsten und Erbauer des Kölner Doms kennen. Er gibt Burckhardt Gelegenheit, eine Kulturgeschichte des Rheinlands und des sakralen Köln zu skizzieren. In seiner kurzen Geschichte der Alamannen schildert er nicht nur ihre Bekehrung zum Christentum, sondern erweist sich auch als umsichtiger Sozial- und Rechtshistoriker. Schließlich wendet er sich in seiner Studie Erzbischof Andreas von Krain und der letzte Concilsversuch in Basel der Renaissance zu und schildert farbig die Zustände in Italien, an der Kurie und im Europa des späten 15. Jahrhunderts. Burckhardt versteht es in allen diesen Schriften meisterhaft, eine quellennahe Darstellung in eine plastische historische Erzählung umzumünzen, die nicht zuletzt durch den universalhistorischen Weitblick ihres Autors fasziniert.
Die vorliegende Ausgabe folgt dem Text der ersten gedruckten Ausgaben bzw. dem Manuskript über Carl Martell, das Burckhardt als Unterlage für seine hier ebenfalls wiedergegebene gedruckte lateinische Dissertation über das gleiche Thema gedient hat.
Report
"Ein monumentales Unternehmen, so gründlich wie einladend gestaltet; ein Ereignis." (Gustav Seibt, Die Zeit)