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Im Cicerone hat Burckhardt die Kunst des Manierismus, des Barock und des Klassizismus nur widerwillig in Betracht gezogen. Dadurch verfestigte sich bei späteren Lesern der Eindruck, er habe diese "neuere Kunst" nicht weiter behandeln wollen. In seinen kunstgeschichtlichen Vorlesungen bewertete Burckhardt diese Epochen jedoch neu und richtete den Blick über Italien hinaus auf die Malerei Spaniens, Deutschlands, der Niederlande und Frankreichs. Die Vortragsreihe des siebenundzwanzigjährigen Privatdozenten "Geschichte der Malerei" und die seit 1876 regelmäßig gehaltenen Vorlesungen "Neuere Kunst seit 1550" sowie Materialien dazu werden in diesem Band erstmals aus dem Nachlaß publiziert. Sie bieten nicht nur ein neues Bild vom Kunsthistoriker Burckhardt, sondern machen auch mit einer Pionierleistung der Kunstgeschichtsschreibung bekannt. Burckhardts Bemühen, die Kunstzustände einer Epoche bzw. einer Region aus der allgemeingeschichtlichen Situation bzw. aus der Mentalität eines Volkes zu erklären, wird über den Kreis der Kunsthistoriker hinaus Historiker und Kulturhistoriker interessieren.
About the author
Jacob Chr. Burckhardt (1818-97) begann seine akademische Laufbahn 1837 auf Wunsch seines Vaters mit dem Studium der evangelischen Theologie in Basel, wobei er sich schon damals nebenher mit Philologie und Geschichte beschäftigte. Nach seinem Wechsel nach Berlin wandte er sich vollends dem Studium der Geschichte, Philologie und Kunstgeschichte zu. Ab 1845 war er außerordentlicher Professor in Basel und wurde 1855 ordentlicher Professor für Kunstgeschichte in Zürich; 1858 übernahm er den Lehrstuhl für Geschichte und Kunstgeschichte in seiner Heimatstadt Basel.
Summary
Im Cicerone hat Burckhardt die Kunst des Manierismus, des Barock und des Klassizismus nur widerwillig in Betracht gezogen. Dadurch verfestigte sich bei späteren Lesern der Eindruck, er habe diese „neuere Kunst“ nicht weiter behandeln wollen. In seinen kunstgeschichtlichen Vorlesungen bewertete Burckhardt diese Epochen jedoch neu und richtete den Blick über Italien hinaus auf die Malerei Spaniens, Deutschlands, der Niederlande und Frankreichs. Die Vortragsreihe des siebenundzwanzigjährigen Privatdozenten „Geschichte der Malerei“ und die seit 1876 regelmäßig gehaltenen Vorlesungen „Neuere Kunst seit 1550“ sowie Materialien dazu werden in diesem Band erstmals aus dem Nachlaß publiziert. Sie bieten nicht nur ein neues Bild vom Kunsthistoriker Burckhardt, sondern machen auch mit einer Pionierleistung der Kunstgeschichtsschreibung bekannt. Burckhardts Bemühen, die Kunstzustände einer Epoche bzw. einer Region aus der allgemeingeschichtlichen Situation bzw. aus der Mentalität eines Volkes zu erklären, wird über den Kreis der Kunsthistoriker hinaus Historiker und Kulturhistoriker interessieren.