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Der vor zweihundert Jahren geborene Hermann Schulze-Delitzsch gilt - neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen - als "Gründervater" des deutschen Genossenschaftswesens. Auch wenn, entgegen manchem Irrglauben, das Genossenschaftsmodell nicht von ihm erfunden wurde, so hat er doch die Genossenschaften als eigene Gesellschaftsform in der Wirtschaft etabliert und ihre Stellung mit einem im Wesentlichen bis heute geltenden Genossenschaftsgesetz rechtlich abgesichert. Mit seinem Wirken zählt Schulze-Delitzsch zweifellos zu den "großen Bürgerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts", wie es der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, einmal formulierte. Doch während beispielsweise der Name Raiffeisen in der Firmenbezeichnung zahlreicher ländlicher Genossenschaften weiterlebt, hat sich Schulze-Delitzsch im historischen Gedächtnis unserer Nation weitgehend verloren. 125 Jahre nach dem Tod des "treuesten Herzens des Genossenschaftswesens" versammelt das Buch ausgewählte Schriften, Aufsätze und Reden von Schulze-Delitzsch, speziell bezogen auf das Thema Genossenschaften. Es versteht sich als Beitrag zur Bewahrung seines originären Gedankengutes und will sein Wirken, seine Ansichten, Ideen und Überlegungen neuen Generationen nahe bringen. Abgerundet wird das Buch durch eine Biografie Schulze-Delitzschs, Erläuterungen zu den Hintergründen seiner Aufsätze und Reden sowie einer Zitat-Sammlung sowohl von Hermann Schulze-Delitzsch als auch über ihn und die Genossenschaften.
About the author
Marvin Brendel - Jahrgang 1979, Studium der Kulturwissenschaften an der Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte, Arbeit als Wirtschaftsjournalist & später Wirtschaftshistoriker, seit April 2007 der Kopf hinter dem 'Geschichtskombinat' (Berlin - Basel), einer Agentur für wirtschafts- und unternehmensgeschichtliche Dienstleistungen.