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Der Basler Frühdruck über den Heiligen Beatus, im Jahr 1511 bei Adam Petri erschienen, stellt gleich in mehrfacher Hinsicht ein aufschlussreiches Zeitzeugnis dar:Er bietet die Legende des Einsiedler vom Thunersee in ihrer frühesten Bearbeitung, die richtungsweisend für die Rede von Beatus als Apostel der Schweiz wurde; er enthält annähernd zwanzig Holzschnitte vom bedeutenden Renaissance-Künstler Urs Graf; ausserdem zeigt er eindrücklich die graphische Experimentierfreudigkeit des frühen Buchdrucks, wie sie zwei Dekaden später zur Begründung der Gattung der Emblematik führte, die bis ins 18.Jahrhundert Kunst und Kultur nachhaltig prägte.Der Band präsentiert den vollständigen lateinischen Druck mit sämtlichen Holzschnitten in hochwertiger fotografischer Wierdergabe, zudem eröffnet er dank de synoptisch gebotenen deutschen Übersetzung auch dem in neuzeitlich Latein nicht versierten Leser einen Zugang zum Legendentext von Daniel Agricola.
About the author
Seraina Plotke, geb. 1972 in Olten, studierte Germanistik, Latinistik und Philosophie in Basel, promovierte 2005 mit einer Arbeit zur visuellen Poesie des 17. Jahrhunderts. Seitdem ist sie Assistentin für Germanistische Mediävistik an der Universität Basel, sporadisch unterrichtet sie auch Lehraufträge in der Latinistik. Als Mitarbeiterin im Projekt ‹Opera poetica Basiliensia› beschäftigte sie sich eingehend mit Basler Humanistendrucken.
Summary
Der Basler Frühdruck über den Heiligen Beatus, im Jahr 1511 bei Adam Petri erschienen, stellt gleich in mehrfacher Hinsicht ein aufschlussreiches Zeitzeugnis dar: Er bietet die Legende des Einsiedlers vom Thunersee in ihrer frühesten Bearbeitung, die richtungsweisend für die Rede von Beatus als Apostel der Schweiz wurde und enthält annähernd zwanzig Holzschnitte vom bedeutenden Renaissance-Künstler Urs Graf. Der Band präsentiert den vollständigen lateinischen Druck mit sämtlichen Holzschnitten in hochwertiger fotografischer Wiedergabe, zudem eröffnet er dank der synoptisch gebotenen deutschen Übersetzung auch dem in neuzeitlichem Latein nicht versierten Leser einen Zugang zum Legendentext von Daniel Agricola. Darüber hinaus gibt die ebenfalls synoptisch dargebrachte Abschrift der wohl noch 1511 entstandenen frühneuhochdeutschen Übersetzung der lateinischen Legende einen Einblick in die volkssprachliche mediale Kultur der Zeit.