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Meine 60er, deine 60er, Ihre 60er, eben unsere 60er Jahre. In diesem Buch werden Erinnerungen wach: Machen Sie sich selbst ein Bild beim Blättern und Lesen. Vielleicht kehren Erinnerungen zurück, vielleicht fragen Sie auch: Weißt du noch? Lassen Sie sich für eine Weile entführen zu einer kleinen Zeitreise in die 60er Jahre. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts veränderte sich das alltägliche Leben der Menschen in der Bundesrepublik wie nie zuvor. Waren Jugendliche zu Beginn des Jahrzehnts noch brav und angepasst, gehörten Ende des Jahrzehnts Rebellion, Rockmusik, lange Haare und Gammellook zum Lebensgefühl. Die Jugend begehrte auf und in den Familien war plötzlich alles politisch: die Frage der Haarlänge ebenso wie die Haltung zu den Notstandgesetzen.
Viele Dortmunder haben in Fotoalben und Schubladen nach ihren ganz privaten Erinnerungsstücken an die sechziger Jahre gekramt. Herausgekommen ist ein Bildband, in dem private Bilder Geschichte und Geschichten erzählen und das Leben und Alltag der Menschen lebendig werden lassen.
Dieses Familienalbum beginnt mit Fotos aus dem Bereich Verliebt Verlobt Verheiratet , natürlich folgt kurz darauf das Thema Kinder mit der Ergänzung Kinderwagen ... Und schon sind wir in der Geschichte der 60er Jahre: Denn einerseits gab es den Babyboom, andererseits drohten wenig später Sitte und Moral durcheinander zu geraten. Die wilden Sechziger brachen an und brachten auch dieses kleine Ding namens Pille. Ein Segen für die Einen, Teufelskram für andere. Und dann auch noch die Aufklärungswelle, allen voran Oswald Kolle.
Auch sonst tat sich in den Sechzigern viel: Die Studentenbewegung startete, mit verstaubten Traditionen aufzuräumen. Antiautoritär, politisch, kampfbereit, selbstbewusst eben die 68er Generation. Doch es sei verraten: In den Fotoalben von einst ist davon nichts zu sehen. Eine Bewegung, die scheinbar nicht im Sturm durchs ganze Land fegte, sondern sich zumindest in Dortmund erst langsam entwickelte zum neuen Lebensgefühl einer Generation. Aber die Universität wurde ja auch erst in den 60ern gebaut, Studenten waren also noch nicht vor Ort.
Das Buch lässt daher nicht nur das Jugendalter der Nachkriegszeit Revue passieren, es dokumentiert auch, wie viel sich in dreißig oder vierzig Jahren verändert hat Veränderungen, die nicht nur das Straßenbild und unser Zusammenleben gründlich umgekrempelt haben.