Read more
"Selbst wenn es Platz gäbe, glaube ich nicht, dass Österreich in seiner jetzigen Stimmung Juden noch einmal erlauben würden, diese Familienmonopole aufzubauen." Karl Renner, 1946 Die Geschichte von Ferdinand und Adele Bloch-Bauer ist eine Geschichte Wiens. Dieses Buch ist aber auch eine Geschichte der Verfolgung und Vertreibung: Minutiös wird die Entrechtung der Familie rekonstruiert, an deren Ende die Liquidierung des gesamten Vermögens des in die Schweiz geflüchteten Ferdinand Bloch-Bauer steht, einschließlich des Raubes der berühmten Kunstsammlung. Bald nach Kriegsende erklärte der erste Staatskanzler und erste Bundespräsident Karl Renner, in Wien solle es nie wieder "jüdische Familienmonopole" geben. Auch deshalb endeten viele Rückstellungsfälle für die Vertriebenen des Dritten Reichs negativ. Kunstbürokratie und Museumsleiter wollten sich nicht mehr von jenen Schätzen trennen, die sie während der NS-Zeit aus jüdischen Sammlungen erbeutet hatten. Einzelne Kunsthistoriker gingen noch einen Schritt weiter, um Restitutionen zu verhindern: Sie fälschten gerade beim Werk Gustav Klimts die Provenienzen, um die Spuren der Vergangenheit zu verwischen.
About the author
Hubertus Czernin, geboren 1956 in Wien, Matura 1974, Studium der Geschichte und Politikwissenschaften (nicht beeendet). Mitte der 70er Jahre freier Mitarbeiter beim "Kurier"; seit 1979 bei der "Wochenpresse"; ab 1984 beim "profil" als innenpolitischer Redakteur; ebendort Ressortleiter Innenpolitik; von 1992 bis 1996 Herausgeber und Chefredakteur des "profil". Von 1997 bis 2000 Standard-Autor. 1998-1999 geschäftsführender Gesellschafter des Molden Verlages; 1999 Gründung und Aufbau des Czernin Verlages. Hubertus Czernin ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt in Wien sowie in Alt Aussee. Bisherige Buchveröffentlichungen: "Der Haider-Macher" (1997), "Das Buch G..." (1998), "Die Auslöschung" (1998), "Die Fälschung" (1999), "Jahr des Erwachens" (2000), "Wofür ich mich meinetwegen entschuldige" (2000 Hg.), "Der Westentaschen-Haider" (2000 Hg.).