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Wolfgan Langenbucher, Wolfgang Langenbucher, Wolfgang R. Langenbucher
Die Kommunikationsfreiheit der Gesellschaft - Die demokratische Funktion eines Grundrechts
German · Paperback / Softback
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Description
Anderswo weiß man - so der Chef des Ressorts Innenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung Heribert Prantl - was die Pressefreiheit wert ist: "...nur drei mal zwei Meter groß, so groß wie eine Gefängniszelle." So direkt wird die Kommunikationsfreiheit in den deutschsprachigen Demokratien nicht zurecht gestutzt, aber längst läuft die Diskussion um die freie Meinungsäußerung in der Ökonomie der Aufmerksamkeit Gefahr, dieses Grundrecht zunehmend als "missbrauchtes" Recht wahrzunehmen. Der kritische Beobachter muss feststellen: Die Pressefreiheit heute ist ein einbalsamiertes Grundrecht. Es ist wie bei einem ausgestopften Tier: Von Zeit zu Zeit wird es aus der Vitrine geholt und abgestaubt. Der Biologielehrer stellt es vor der Klasse auf und erzählt, was das Tier gemacht hat, als es noch lebte, jagte und fraß. Ein prächtiges Tier, sicher; noch im ausgestopften Zustand kann man sich gut vorstellen, wie es wohl war, als es noch lebte.
Im Sonderheft 4 der Zeitschrift Publizistik setzen sich VertreterInnen aus Wissenschaft und Praxis diesem Trend entgegen und setzen sich mit der gesellschaftlichen Notwendigkeit der Kommunikationsfreiheit auseinander. Ziel dieser Publikation ist die sozial- und kommunikationswissenschaftliche Analyse dieses demokratischen Grundrechtes und "Wertes" unter den geänderten gesellschaftlichen und technologischen Bedingungen. In diesem Sinne werden die Begriffe der Öffentlichkeit und Privatheit erörtert, der Bedarf nach mehr Informationszugangsrechten begründet. Vergleiche mit dem englischsprachigen Raum bekräftigen den Anspruch auf kommunikative Chancengleichheit und Transparenz. Der Konflikt zwischen Journalismus und Politik wird in dieser Perspektive zum Nachweis demokratiefunktionaler Wirkungen der Kommunikationsfreiheit. Wo der Konflikt zwischen Politikern und Journalisten lebhaft ist, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Journalismus seine professionelle Aufgabe gegenüber der Politik wahrnimmt. Und dieGesellschaft ist der Nutzn
List of contents
Einleitende Überlegungen.- I. Zu einer Theorie der Kommunikationsfreiheit.- Der normative Horizont der Freiheit. "Deliberation" und "Öffentlichkeit": zwei zentrale Begriffe der Kommunikationswissenschaft.- Die Presse als "Fourth Estate". Entstehung und Entwicklung einer folgenreichen Konzeption in England im 19. Jahrhundert.- Pressefreiheit in den USA - zwischen "Marketplace of Ideas" und "The People's Right to Know".- Von der Pressefreiheit zur Kommunikationsfreiheit. Über die normativen Bedingungen einer informationsoffenen Zivilgesellschaft in Europa.- Überlegungen zu einer Theorie der Zensur. Interessen - Formen - "Erfolgsfaktoren".- II. Kommunikationsfreiheit als Lerngeschichte.- Zensur in Deutschland? Die Gegengeschichte zur demokratischen Kommunikationsfreiheit.- Rückblick in den Abgrund. Wie die 'Spiegel'-Affäre im Herbst des Jahres 1962 die Republik veränderte. Eine persönliche Chronik.- Kommunikationsfreiheit in der DDR: ein Lernprozess gegen die Macht.- Schweine, Hunde. Politiker beschimpfen Journalisten - ein Grund zur Sorge um die Kommunikationsfreiheit?.- Recherche mit Hindernissen: Investigativer Journalismus in Deutschland und den USA.- III. Kommunikationsfreiheit im Konflikt.- Politik und Politiker als Objekte der Publizistik.- Politik und Politiker als Objekte der Justiz. Ein europäisches Problem aus österreichischer Sicht.- Als der Staatsanwalt kam. Eine Dokumentation von Durchsuchungen und Beschlagnahmen in Redaktionsräumen.- "Das gehört verboten!" Kultur und Zensur zwischen Zeitgeist und Wertewandel.- Grundrechtskollisionen im Kontext der Kommunikationsfreiheiten - das Beispiel satirischer Äußerungen.- Der diskrete Charme des Voyeurismus. Paparazzi und die Bildberichterstattung über den Todvon Prinzessin Diana.- IV. Pressefreiheit - international mit vielen Grenzen.- Zahnloser Tiger? Plädoyer für wirksame Selbstkontrolle des Journalismus im Dienste der Kommunikationsfreiheit.- Global Guardians of The Freedom of Expression.- Wie die Freiheit messen? Wege und Probleme der empirischen Bewertung von Pressefreiheit.- Zusammenfassungen.- Summaries.
About the author
Wolfgang R. Langenbucher, geb. 1938, O. Univ.-Prof. für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Promotion 1963, Habilitation 1973. 1975 bis 1983 an der Universität München tätig, seit 1984 an der Universität Wien. Seit 1972 Mitherausgeber der Zeitschrift "Publizistik"-Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Publizistik und Kommunikationswissenschaft.
Summary
Anderswo weiß man - so der Chef des Ressorts Innenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung Heribert Prantl - was die Pressefreiheit wert ist: "...nur drei mal zwei Meter groß, so groß wie eine Gefängniszelle." So direkt wird die Kommunikationsfreiheit in den deutschsprachigen Demokratien nicht zurecht gestutzt, aber längst läuft die Diskussion um die freie Meinungsäußerung in der Ökonomie der Aufmerksamkeit Gefahr, dieses Grundrecht zunehmend als "missbrauchtes" Recht wahrzunehmen. Der kritische Beobachter muss feststellen: Die Pressefreiheit heute ist ein einbalsamiertes Grundrecht. Es ist wie bei einem ausgestopften Tier: Von Zeit zu Zeit wird es aus der Vitrine geholt und abgestaubt. Der Biologielehrer stellt es vor der Klasse auf und erzählt, was das Tier gemacht hat, als es noch lebte, jagte und fraß. Ein prächtiges Tier, sicher; noch im ausgestopften Zustand kann man sich gut vorstellen, wie es wohl war, als es noch lebte.
Im Sonderheft 4 der Zeitschrift Publizistik setzen sich VertreterInnen aus Wissenschaft und Praxis diesem Trend entgegen und setzen sich mit der gesellschaftlichen Notwendigkeit der Kommunikationsfreiheit auseinander. Ziel dieser Publikation ist die sozial- und kommunikationswissenschaftliche Analyse dieses demokratischen Grundrechtes und "Wertes" unter den geänderten gesellschaftlichen und technologischen Bedingungen. In diesem Sinne werden die Begriffe der Öffentlichkeit und Privatheit erörtert, der Bedarf nach mehr Informationszugangsrechten begründet. Vergleiche mit dem englischsprachigen Raum bekräftigen den Anspruch auf kommunikative Chancengleichheit und Transparenz. Der Konflikt zwischen Journalismus und Politik wird in dieser Perspektive zum Nachweis demokratiefunktionaler Wirkungen der Kommunikationsfreiheit. Wo der Konflikt zwischen Politikern und Journalisten lebhaft ist, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Journalismus seine professionelle Aufgabe gegenüber der Politik wahrnimmt. Und dieGesellschaft ist der Nutzn
Foreword
Zur Rolle der Kommunikationsfreiheit in demokratischen Gesellschaften
Product details
Assisted by | Wolfgan Langenbucher (Editor), Wolfgang Langenbucher (Editor), Wolfgang R. Langenbucher (Editor) |
Publisher | VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 01.01.2003 |
EAN | 9783531138992 |
ISBN | 978-3-531-13899-2 |
No. of pages | 423 |
Weight | 710 g |
Illustrations | V, 423 S. |
Series |
Publizistik, Sonderhefte Publizistik, Sonderhefte |
Subjects |
Social sciences, law, business
> Media, communication
> Journalism
Kommunikation, Presse, Öffentlichkeit, Medienwissenschaften, Media Studies, Communication, Journalism, Social Sciences, Media and Communication, Communication Studies |
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