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Paul Gauguin - zum 100. Todestag am 8.5.2003
»Als Mensch, der über viele Dinge, die er in aller Welt, der zivilisierten und der barbarischen Welt, sah, hörte und las, unterrichtet ist, wollte ich in aller Ungeschminktheit, ohne Furcht und ohne Scham... alles dies schreiben.«
Auf der Insel Hiva Oa beginnt Gauguin Vorher und Nachher niederzuschreiben - einsam und bereits von der Krankheit gezeichnet.
In locker aneinander gereihten Erinnerungen und Reflexionen, unterbrochen von erregten Einwürfen und lebhaften Beschreibungen, berichtet er von den Jugendjahren in Lima, seinen Fahrten zur See, den Aufenthalten in der Bretagne und auf Martinique. Paul Gauguin beschreibt das Zusammensein und die gemeinsame Arbeit mit Vincent van Gogh in Arles und schildert die Entstehung von dessen furchtbarer Nervenkrise. Immer wieder klingen in Gauguins Erinnerungen Zorn und Trauer über seine zerrüttete Ehe und den Verlust seiner Kinder durch, die fern von ihm in Kopenhagen leben. Oft frech und direkt erscheinen Gauguins Bemerkungen über seine berühmten Zeitgenossen, über Pissarro, Degas und Strindberg.
Das erhoffte "Paradies" in der Südsee hat Paul Gauguin nach seiner Flucht aus Frankreich nicht finden können - auf der Seite der Eingeborenen kämpft er gegen die Kolonialherren. Nur sechs Wochen nach Vollendung seines Manuskripts stirbt Gauguin am 8. Mai 1903.
About the author
Paul Gauguin (1848 - 1903) wurde vor allem durch seine vielschichtigen und oft rätselhaften Südsee- und Tahitibilder weltberühmt. Der Avantgardekünstler prägte den europäischen Symbolismus mit und wurde mit seinen Bildern und Skulpturen zukunftsweisend für die europäische Moderne. Aber auch als Autor, gerade der autobiographisch gefärbten Künstlererzählung "Noa Noa", in der seine Jahre auf Tahiti lebendig werden, erwarb er sich einen Namen.