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Das Abendmahl - Eine verpasste Chance für die Kirche Ostfrieslands?

German · Paperback / Softback

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Speziell in Ostfriesland gibt es eine ausgeprägte ängstliche Scheu vor dem Abendmahl. Die Ostfriesen sagen: ,Da steht doch überall unter den Altarbildern, die das Abendmahl darstellen: wer unwürdig isst und trinkt, der isst sich das Abendmahl zum Gericht. - Ja, wenn das so ist: weiß ich denn, ob ich würdig bin? Dann gehe ich doch lieber auf Nummer sicher und gehe gar nicht erst hin zum Abendmahl, dann kann ich auch nichts falsch machen.'

Das ist ja eine ganz alte Geschichte, die Abendmahlsscheu. Ich will sie kurz erzählen. Im 17. Jahrhundert hat es eine Erweckung gegeben, eine reformiert-pietistische, und strenger kann es kaum sein.
Da kamen Pastoren aus den Niederlanden nach Ostfriesland, die verkündigten: nur wer sündlos ist, wer schon ein bekehrter Mensch ist, d.h. mit einem Bein schon fast im Himmel steht, nur der kann das Abendmahl würdig empfangen. - Ja, und wer konnte denn von sich behaupten, er sei sündlos? Selbst frisch gebeichtet kann es doch passieren, dass einen irgendein böser Gedanke, irgendeine Versuchung anspringt - und schon ist es vorbei mit der Sündlosigkeit. Es gab damals Pastoren, die systematisch ihrer Gemeinde das Abendmahl verweigert haben mit der Begründung: Ihr seid nicht ohne Sünde, ihr seid nicht würdig.

Und diese Pastoren haben es geschafft, die Gemeinde vom Abendmahl ganz fern zu halten, sie zu entwöhnen. In einer Gemeinde in Ostfriesland ist sechzig Jahre lang kein Abendmahl gefeiert worden.

Wer Jahrhunderte lang eingebläut bekommen hat, dass das mit dem Abendmahl eine gefährliche Sache ist und dass man sich das sogar zum Gericht essen kann, also sich selbst um das ewige Leben bringen kann: dass der nicht mit Freude, sondern mit Angst und Bedrückung zum Tisch des Herrn Jesus kommt und dann eben lieber gar nicht geht: das kann ich absolut nachfühlen.

Und ein weiterer Grund für die Scheu ist sicher die scheinbar unlösbare Verbindung von Beichte und Abendmahl gewesen. Beichte, vorherige Anmeldung, schwarze Kleidung, als ginge man zu einer Beerdigung: wer da die Lust am Abendmahl nicht verliert, der muss schon einen sehr robusten Glauben haben!

Es ist Schaden angerichtet worden.

Nicht materiell; es ist ein tiefer und schwer zu heilender geistlicher Schaden entstanden. Den Christen ist eine wesentliche Gabe unseres Herrn schlicht vorenthalten worden.
Was ich heute leisten möchte, ist eine Art Aufräumarbeit.

About the author

Oda-Gebbine Holze-Stäblein absolvierte nach ihrem Theologiestudium von 1970 bis 1971 ihr Vikariat in Mannheim. Im Jahre 1972 trat sie in den Dienst der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und war von 1972 bis 1976 Gemeindepastorin in Stade. Von 1976 bis 1981 wirkte sie als Dozentin am Religionspädagogischen Institut in Loccum und war als Gemeindepastorin von 1981 bis 1991 an St. Martin in Hannover-Linden tätig. Seit 1991 versah sie das Amt als Pastorin der zweiten Pfarrstelle an der Marktkirche in Hannover, der Bischofskirche der Leinestadt. 1999 erhielt sie die Ernennung zur Superintendentin des Kirchenkreises Burgdorf und nach drei Amtsjahren die Berufung zur Landessuperintendentin für den Sprengel Ostfriesland-Ems mit Sitz in Aurich - in der Nachfolge von Landessuperintendent Volker Jürgens.

Mit Erreichen der Altersgrenze trat Holze-Stäblein zum 31. Juli 2007 in den Ruhestand. Zu ihrem Nachfolger wurde der Burgdorfer Superintendent Detlef Klahr ernannt. (Wikipedia)

Product details

Authors Oda-Gebbine Holze-Stäblein
Publisher Adlerstein
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.2014
 
No. of pages 52
Dimensions 120 mm x 190 mm x 4 mm
Weight 66 g
Subjects Humanities, art, music > Religion/theology > Christianity
Non-fiction book > Philosophy, religion > Other world religions

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