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1993 wurden die Türen der deutschen Polizeibehörden zum ersten Mal in größerem Ausmaß geöffnet, um Polizisten ausländischer Herkunft einzustellen. Die Polizei in den meisten deutschen Großstädten bemüht sich seitdem Polizisten mit oder ohne deutscher Staatsangehörigkeit, die aber in einer Familie mit ausländischen Eltern aufgewachsen sind, einzustellen. Vor dem Hintergrund der Debatten und Überlegungen zeigt sich, dass ein Bedarf an Wissen über die Erfahrungen und Sichtweisen von ausländischen Polizisten besteht: Die persönlichen und professionellen Entwicklungen und Rollenkonflikte, die Erfahrungen im Kollegenkreis und bei der Ausübung des Berufs, das Erleben oder Nicht-Erleben einer Dynamik von Inklusion und Exklusion am Arbeitsplatz, all dies sind Fragenbereiche, die bisher in Europa nur wenig von der polizeibezogenen Forschung thematisiert wurden. In einer besonders zugespitzten Weise gilt dies für die Forschung in Deutschland. Diese Studie will, ausgehend von einer internationalen Perspektive, die oben genannten Fragen aufgreifen und in Deutschland empirisch untersuchen. Dabei wird der Stand der Dinge in den Niederlanden beschrieben und analysiert, um als Vergleichsmaterial benutzt zu werden. In Bezug auf die Erfahrungen und Sichtweisen der Polizisten ausländischer Herkunft in den Niederlanden werden die Forschungsergebnisse aus dem Nachbarland ausgewertet. Insbesondere werden die institutionellen Einstellungsreglungen und die Praxis des Managing Diversity bei der Polizei in den Niederlanden und in Deutschland verglichen.
About the author
Dr. Hermann Blom baute den deutschsprachigen Studiengang Betriebswirtschaft an der International Business School (IBS) der Hanzehogeschool Groningen auf und leitete ihn von 1996 - 99. Er verbrachte 1999/2000 ein "sabbatical year" in der Abteilung 'Betriebliches Bildungswesen' einer großen Versicherung in Stuttgart und dozierte als Gastprofessor zum Thema "Internationales Management" an der Fachhochschule Merseburg.