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Geschichten vom Tod - Tod und Sterben in Deutschschweizer und oberdeutschen Selbstzeugnissen des 16. und 17. Jahrhunderts

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Die vorliegende Arbeit zeigt, welche erzählerischen Elemente und literarischen Vorbilder Selbstzeugnisautoren in der Frühen Neuzeit nutzten, um über den Tod anderer und die eigene Sterblichkeit zu schreiben. Der Vorsehungsglaube und die heilsentscheidende Bedeutung der Sterbestunde stehen hierbei im Mittelpunkt. Es galt, einen guten Tod zu sterben. In den frühneuzeitlichen Selbstzeugnissen wurde Familienangehörigen durch die Verfasser ein solch guter Tod oftmals zugeschrieben, auch wenn dieser die Kriterien eigentlich nicht erfüllte. Konfessionelle Kulturen spielen überraschenderweise eine nur untergeordnete Rolle. Die Angehörigen beider Konfessionen operierten mit fast identischen Konzepten eines guten Sterbens. Mit dem vorliegenden Buch liefert Leutert eine der wenigen deutschsprachigen geisteswissenschaftlichen Untersuchungen zu Tod und Sterben in der Frühen Neuzeit. Er gewährt Einblicke in die neuere Selbstzeugnisforschung und evaluiert die Aussagekraft von Selbstzeugnissen der Frühen Neuzeit.

About the author

Sebastian Leutert (geb. 1967) studierte an den Universitäten Zürich und Basel Allgemeine Geschichte, Philosophie und Allgemeines Staatsrecht. 2002 promovierte er in Basel. Heute ist er als Lehrer für allgemeinbildenden Unterricht sowie als Fachperson für pädagogische Fördermassnahmen in Liestal an einer Berufsfachschule tätig.

Summary

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen zwei miteinander verbundene Themenbereiche: die frühneuzeitliche Mentalitätsgeschichte von Tod und Sterben sowie die historische Erforschung von Selbstzeugnissen. Während die Selbstzeugnisforschung in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum einen regelrechten Boom erlebte, gehörte die Geschichte von Tod und Sterben bislang eher zu den Arbeitsbereichen der französischen Historiographie. Daran anknüpfend setzt sich der Autor kritisch mit den Thesen des bedeutenden französischen Historikers Philippe Ariès auseinander. Rund 50 bislang unveröffentlichte Texte aus Archiven der Deutschschweiz werden hier erstmals verarbeitet; daneben finden sich bekannte sowie bislang wenig beachtete, bereits publizierte Selbstzeugnisse. Diese eignen sich als Orte des individuellen und kollektiven Gedächtnisses hervorragend für die mentalitätsgeschichtliche Analyse der Vorstellungen und Praktiken im Bereich Tod und Sterben. So zeigt die Arbeit auf, welche erzählerischen Elemente und literarischen Vorbilder Selbstzeugnisautoren in der Frühen Neuzeit hatten, um über den Tod anderer und die eigene Sterblichkeit zu schreiben. Zentral sind dabei der Vorsehungsglaube und die geradezu heilsentscheidende Bedeutung der Sterbestunde, in der es galt, einen guten Tod zu sterben. Die Verfasser verfügten über Strategien, mit denen sie Familienangehörigen einen guten Tod erschreiben konnten, auch wenn die Kriterien dafür nicht erfüllt waren. Mit einer sorgfältigen Quellenkritik geht Leutert diesen Strategien auf den Grund.  

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