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1956 habe ieh in der Zeitsehrift "Der Chirurg" iiber die planmaBige Versorgung sehwerer Handverletzungen beriehtet. Da in der Zwisehen zeit eine Reihe neuer Gesiehtspunkte zur Diskussion gestellt wurden, moehte ieh in dieser Arbeit versuehen, die derzeitigen Grenzen bei der planmii{3igen Versorgung schwerer Handverletzungen aufzuzeigen. Welehe neuen Gesiehtspunkte sind bei der Versorgung von frisehen Handver letzungen in den letzten Jahren tatsaehlieh hinzugekommen? Noeh vor drei bis vier Jahren haben "rir, der Forderung FRIEDRICHS folgend, die ehirurgisehe Erstversorgung grundsatzlieh innerhalb der Seehs- bis Aehtstunden-Grenze angestrebt mit dem Ziel, durch einen spannungslosen VerschluB der Unfallwullde eine komplikationslose Wundheilung zu erreiehen. Primar, d. h. bei der chirurgisehen Erst versorgung, wurden nur unstabile Knochenbriiehe fixiert und bei glatten Wundverhaltnissen durehtrennte Nerven durch Naht vereinigt. AIle iibrigen Eingriffe an verletzten Sehnen, Gelenken und die Wiederherstel lung zerstorter Greifformen wurden bei der Erstversorgung schon ge plant - planmii{3ige Versorgung -, aber erst sekundar, d. h. nach glat ter Wundheilung, bei guten Haut- und Narbenverhaltnissen und ent spreehender artikularer und muskularer Vorbereitung (passive freie Bewegliehkeit der Gelenke usw. ) durehgefiihrt. Es war ein ungeschrie benes Gesetz (BUNNELL, MOBERG u. a. ), bei Durchtrennung beider Beugesehnen im Niemandsland die freie Sehnenplastik sekundar dureh zufiihren. Diese Auffassung hat sicher dazu beigetragen, die Ergebnisse in der Handchirurgie zu verbessern. Die V orteile dieses planmaBigen, d. h. zweizeitigen V orgehens waren: a) Der primar operative Eingriff konnte klein gehalten und damit in del' Regel eine komplikationslose Wundheilung erreicht werden.
List of contents
Einführung.- 1. Haut.- 2. Nerven.- a) Stellungnahme zu den motorischen und sensiblen Ersatzoperationen nach erfolgloser primärer Nervennaht.- 3. Sehnen.- a) Strecksehnen.- b) Beugesehnen.- 4. Knochen.- 5. Gelenke.- a) Operative Behandlung von versteiften Mittelgelenken.- b) Plastischer Ersatz von versteiften Mittelgelenken der Finger.- c) Bandverletzungen.- 6. Amputation und primärer Fingerersatz.- 7. Erhaltung eines nicht mehr durchbluteten bzw. Wiedereinpflanzung eines vollständig abgetrennten Fingers.- 8. Primäre Wiederherstellung bei Greifstörungen an schwerverletzten Händen.- 9. Zusammenfassimg.- Literatur.