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Zunehmend wird durch die Intensivierung der Produktion, durch die Inanspruchnahme von Land für Wohn- und Erholungsbauten und die verstärkte Frequentierung der Landschaft durch Erholungsuchende unsere Umwelt einschneidenden Veränderungen unterzogen. Das gilt gleichermaßen für die Wälder, Wiesen und Feldfluren wie für Gewässer und Feuchtgebiete. Damit wird auch die in diesen Gebieten angesiedelte Tierwelt beeinflußt. In besonderem Maße ist die an Feuchtgebiete gebundene Wasservogelwelt gefährdet, weil viele der Sümpfe, Moore und Überschwemmungsflächen durch Maßnahmen der Melioration in der Vergangenheit verschwunden sind oder durch Bewirtschaftungsmaßnahmen verändert wurden und der Lebensraum für diese ökologische Tiergruppe sich so wesentlich einengte.
Wesentlichste Voraussetzung für den Schutz der Wasservögel ist heute deshalb die Erforschung der ökologischen Bedingungen in Feuchtgebieten und Gewässern und die Untersuchung der ökologischen Ansprüche der einzelnen Arten an die Umwelt. Die Kenntnis der allgemeinen ökologischen Zusammenhänge ist dafür die Grundlage. Erst wenn Maßnahmen zum Schutz auf solchen Erkenntnissen aufbauen, sind positive Ergebnisse zu erwarten.
About the author
Dr. Lothar Kalbe, Jahrgang 1935, Hochschulstudium Biologie; Abteilungsleiter im Landesumweltamt Brandenburg; NBB-Bände zum Gänsesäger und zur Ökologie der Wasservögel; zahlreiche andere Fachpublikationen in Büchern und Zeitschriften.