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Goethes Urteil über seine Farbenlehre, im vorliegenden Band in vollständiger Form und in der gleichen Anordnung abgedruckt, wie sie Goethe 1810 zum Druck beförderte, steht in bezeichnendem Widerspruch zur Meinung vieler Zeitgenossen und späterer Rezipienten. Doch ein pauschales Urteil wird der Komplexität des Werkes nicht gerecht. Goethe entwirft hier ein beeindruckendes Panorama der Geistes- und Wissenschaftsgeschichte der Menschheit und hält unbeirrt daran fest, daß Wissenschaft immer Wissenschaft für den Menschen sein müsse, dem allein seine Sinne den angemessenen Zugang zur Welt eröffnen. In unserem hochtechnisierten, in den Wissenschaften unsinnlich gewordenen Zeitalter haben Goethes Anschauungen durchgreifende Aktualität erlangt.
About the author
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
Summary
Goethes Urteil über seine Farbenlehre, im vorliegenden Band in vollständiger Form und in der gleichen Anordnung abgedruckt, wie sie Goethe 1810 zum Druck beförderte, steht in bezeichnendem Widerspruch zur
Meinung vieler Zeitgenossen und späterer Rezipienten. Doch ein pauschales Urteil wird der Komplexität des Werkes nicht gerecht. Goethe entwirft hier ein beeindruckendes Panorama der Geistes- und Wissenschaftsgeschichte der Menschheit und hält unbeirrt daran fest, daß Wissenschaft immer Wissenschaft für den Menschen sein müsse, dem allein seine Sinne den angemessenen Zugang zur Welt eröffnen. In unserem hochtechnisierten, in den Wissenschaften unsinnlich gewordenen Zeitalter haben Goethes Anschauungen durchgreifende Aktualität erlangt.