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"Die Tag- und Jahreshefte, die unter seinen autobiographischen Texten den zeitlich ausgedehntesten Rahmen umfassen (1749, 1789 bis 1822), gehören gleichwohl zu denjenigen Werken Goethes, die bislang zu Unrecht nur geringe Beachtung erfahren haben. Dies ist verwunderlich, denn die Tag- und Jahreshefte sind eine Fundgrube für Leser wie für Literaturwissenschaftler. Der hier vorgelegte Text geht auf die handschriftliche Druckvorlage der 'Ausgabe letzter Hand' zurück, ist also frei von Eingriffen Eckermanns, die nicht unmittelbar Goethes Willen entsprangen. Gleichermaßen wird mit den nachfolgenden Texten verfahren. Die Biographischen Einzelheiten werden nicht in der posthumen Fassung durch Eckermann und Riemer geboten; statt dessen wurde für diese Ausgabe diejenige Textschicht ermittelt, die noch unter Goethes Einflußnahme entstanden war. Nach den gleichen Regeln werden die »Reden« und die »Testamente« ediert. Kommentar und ausführliche Register erschließen den Text unter biographischen, zeit- und literaturgeschichtlichen Aspekten. Dazu werden einige bislang unbekannte Quellen und Vorstufen zu Goethes Autobiographie abgedruckt. Sie bezeugen, wie Goethe seine eigene Registratur für die Memoiren nutzte, und verdeutlichen auf diese Weise manche Prämisse, unter der Goethe seine Aussagen getroffen hat."
About the author
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
Summary
"Die
Tag- und Jahreshefte
, die unter seinen autobiographischen Texten den zeitlich ausgedehntesten Rahmen umfassen (1749, 1789 bis 1822), gehören gleichwohl zu denjenigen Werken Goethes, die bislang zu Unrecht nur geringe Beachtung erfahren haben. Dies ist verwunderlich, denn die
Tag- und Jahreshefte
sind eine Fundgrube für Leser wie für Literaturwissenschaftler. Der hier vorgelegte Text geht auf die handschriftliche Druckvorlage der ›Ausgabe letzter Hand‹ zurück, ist also frei von Eingriffen Eckermanns, die nicht unmittelbar Goethes Willen entsprangen. Gleichermaßen wird mit den nachfolgenden Texten verfahren. Die
Biographischen Einzelheiten
werden nicht in der posthumen Fassung durch Eckermann und Riemer geboten; statt dessen wurde für diese Ausgabe diejenige Textschicht ermittelt, die noch unter Goethes Einflußnahme entstanden war. Nach den gleichen Regeln werden die »Reden« und die »Testamente« ediert. Kommentar und ausführliche Register erschließen den Text unter biographischen, zeit- und literaturgeschichtlichen Aspekten. Dazu werden einige bislang unbekannte Quellen und Vorstufen zu Goethes Autobiographie abgedruckt. Sie bezeugen, wie Goethe seine eigene Registratur für die Memoiren nutzte, und verdeutlichen auf diese Weise manche Prämisse, unter der Goethe seine Aussagen getroffen hat."