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Gerechtigkeit im Gesundheitswesen und in der Transplantationsmedizin - Mehrdimensionale Handlungsfelder als systematische und normative Herausforderung für die Bioethik und Theologische Ethik. Habil.-Schr.

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Die Gesundheitssysteme der westlichen Industrienationen befinden sich im Umbruch. Dank des medizinischen Fortschritts können immer mehr Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Doch viele Gesundheitssysteme leiden unter finanziellen Schwierigkeiten und befinden sich in einer verschärften Knappheitssituation. Rationalisierung und Rationierung sind die Folge. Die Rationierung, die Vorenthaltung notwendiger Gesundheitsleistungen, erfolgt zumeist verdeckt und nicht aufgrund öffentlich legitimierter Kriterien. Aus ethischer Sicht ist dies hochproblematisch, da die Gesundheit bzw. Gesundheitsversorgung ein elementares Gut für den Menschen ist. Die Gesundheitsversorgung ist eine wichtige Voraussetzung für die Entfaltung der Lebensmöglichkeiten des einzelnen. Die Gesellschaft ist daher verpflichtet, die Ressourcen für die Gesundheitsversorgung gerecht zu verteilen. Insgesamt unterliegen die Gesundheitssysteme also der Gerechtigkeitsforderung und der Knappheitssituation.Die philosophische Ethik, insbesondere die Bioethik, hat die Frage nach einer gerechten Verteilung von Ressourcen im Gesundheitswesen bislang vorwiegend auf der Makroebene oder auf der Ebene des Arzt-Patient-Verhältnisses diskutiert. Die Theologische Ethik, hier vor allem die Christliche Sozialethik, hat die Thematik erst in den letzten Jahren verstärkt in den Blick genommen. Sowohl die Philosophische als auch die Theologische Ethik berücksichtigen dabei zuwenig die konkreten Rahmenbedingungen, unter denen die Ressourcenverteilung stattfindet. So werden beispielsweise die organisationale Ebene des Krankenhauses und verschiedene andere wichtige Akteure, Handlungsschritte und -ebenen viel zuwenig berücksichtigt. Die Gründe hierfür sind systematische und methodische Schwächen der Philosophischen und Theologischen Ethik.Im vorliegenden Band entwickelt Ulrike Kostka das Konzept einer mehrdimensionalen Ethik. Mit diesem lassen sich ethische Konflikte und Dilemmata in komplexen Handlungsfeldern und -systemen reflektieren und praxisnahe Entscheidungskriterien und Lösungsvorschläge begründen. Anhand der Praxisfelder Gesundheitswesen und Organverteilung in der Transplantationsmedizin zeigt sie, wie die Ressourcen verteilt werden und wie die Ethik dies bislang reflektiert hat. Mit Hilfe des Konzeptes einer mehrdimensionalen Ethik begründet Kostka Rechte und Pflichten der einzelnen Akteure und entwickelt Entscheidungskriterien für die konkrete Ressourcenverteilung.Der vorliegende Band leistet so einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung und Praxisnähe der Bioethik und der Theologischen Ethik sowie für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen.

About the author

Ulrike Kostka wurde 1971 in Celle geboren. Sie studierte Katholische Theologie in Münster und Gesundheitswissenschaften (Public Health) in Bielefeld. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wissenschaft und Ethik in Bonn. 1999 Promotion im Fach Moraltheologie und Diplom Gesundheitswissenschaften. 2000 Forschungsaufenthalt in Washington D.C. und Chicago, USA. 2001 bis 2005 Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität Basel, Mitarbeit in bioethischen Forschungsprojekten im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 46 «Implantate, Transplantate ». 2003 bis 2005 Wissenschaftliche Assistentin des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, 2005 Habilitation im Fach Moraltheologie (Münster). Seit 2005 ist sie Leiterin der Abteilung «Theologische und verbandliche Grundlagen» sowie des Präsidenten- und Vorstandsbüros des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg und Privatdozentin an der Universität Münster im Fach Moraltheologie

Summary

Für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen Dank des medizinischen Fortschritts können immer mehr Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Viele Gesundheitssysteme leiden jedoch unter finanziellen Schwierigkeiten. Rationalisierung und Rationierung sind die Folge. Die Rationierung erfolgt zumeist verdeckt und nicht aufgrund öffentlich legitimierter Kriterien. Aus ethischer Sicht ist dies hochproblematisch, da die Gesundheitsversorgung ein elementares Gut für den Menschen ist. Die Gesellschaft ist daher verpflichtet, die Ressourcen für die Gesundheitsversorgung gerecht zu verteilen. Die philosophische Ethik, insbesondere die Bioethik, hat die Frage nach einer gerechten Ressourcenverteilung bislang vorwiegend auf der Makroebene oder auf der Ebene des Arzt-Patient-Verhältnisses diskutiert. Die Theologische Ethik hat die Thematik erst in den letzten Jahren verstärkt in den Blick genommen. Sowohl die philosophische als auch die Theologische Ethik berücksichtigen dabei zu wenig die Rahmenbedingungen und Akteure, die die Ressourcenverteilung beeinflussen. Die Gründe hierfür sind systematische und methodische Schwächen der philosophischen und Theologischen Ethik. Um ethische Dilemmata in solch komplexen Handlungsfeldern zu reflektieren, schlägt Ulrike Kostka eine mehrdimensionale Ethik vor. Mit deren Hilfe begründet sie Rechte und Pflichten der einzelnen Akteure und entwickelt Entscheidungskriterien für die konkrete Ressourcenverteilung im Gesundheitswesen und bei der Organverteilung. So leistet dieses Buch einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung und Praxisnähe der Bioethik und der Theologischen Ethik sowie für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen.   

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