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Seit einigen Jahren sind Arbeitswelt und Ökonomie als ergiebige Sujets kultureller und künstlerischer Auseinandersetzungen wiederentdeckt worden. Dabei knüpfen Gegenwartsfilme, -kunst und -literatur an Motive an, die bereits in den weitreichenden Umbrüchen der Arbeitswelten der 1920er Jahre virulent waren und zum Thema gemacht wurden: Mechanisierung, Selbstentfremdung, soziale Ungerechtigkeit, hohe Arbeitslosigkeit und Finanzkrise. Während in Literatur, Film und Fotografie der 20er und frühen 30er Jahre die Situation der Angestellten, Sekretärinnen, Working Girls und Fabrikarbeiter in den Blick rückt, werden in aktuellen Texten und Filmen komplexe Vorgänge wie die Globalisierung mit ihren Ausbeutungsverhältnissen, durch neue Technologien verursachte Veränderungen in der Arbeitswelt sowie die Phänomene Prekariat und 'Ich-AG' kritisch ausgeleuchtet. Neben der IT-, Werbe- und Finanzbranche mit ihren neuen Führungs- und Kommunikations-strukturen sowie den Krisen und Chancen der Arbeitslosigkeit widmen sich einige Werke auch den 'unsichtbaren' Arbeitskräften und -prozessen hinter den schillernden Fassaden.
List of contents
Glanz und Elend der Angestellten - Arbeitswelten bei Siegfried Kracauer, Irmgard Keun und Kathrin Röggla.- Working Girls 1933/1987.- Fabrik im Film.- Geld-, Körper- und Tintenflüsse.- "Arbiet" und "Freizeit": das Motiv des Vergnügungsparks.- "Im Fahrstuhl" [Motiv, Symbolik, Szenerie des Fahrstuhls in der Arbeitswelt.- Unerlöste Mädchen: Die Welt der Dienstmädchen um 1900 und um 2000.- Schafft zwei, drei, viele Gespenster! Christian Petzolds Film Yella , eine entgeisterte Arbeitswelt und das Gespenst des Kommunismus.- Trilogie der Arbeitslosigkeit .
About the author
Alexandra Tacke ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur der HU zu Berlin
Ulrike Vedder ist Literaturwissenschaftlerin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Promotion zur Mediengeschichte des Liebesdiskurses. Forschungen zu literarischen Erbschaften und Testamenten, zur Geschichte des Generationenkonzepts und zur kulturellen Transformation von Dingen.