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Die Thüringische Landeskirche ist bestimmt von einer ausgeprägten Vielgestaltigkeit. Sie besitzt auf Grund ihrer kirchenpolitischen Sonderposition, dem Ende der fünfziger Jahre eingeschlagenen Thüringer Weg , eine besondere Signifikanz. Die spezifischen Thüringer Verhältnisse implizieren die Möglichkeit, exemplarisch das Fortwirken kirchlich-theologischer Identitäten innerhalb einer Landeskirche über die großen Systembrüche von 1918, 1933 und 1945 hinweg zu beleuchten und danach zu fragen, welches Selbstverständnis sich die verschiedenen innerkirchlichen Gruppierungen bewahrten, wie sie kirchenpolitisch wirksam wurden und ob und wie sich ihre theologisch-kirchlichen Konzepte in einer veränderten gesellschaftspolitischen Umwelt wandelten. Auf der Basis umfangreichen Archivmaterials wird auch die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Staat und Landeskirche in den fünfziger Jahren geschildert. In diesem Zusammenhang kommt ferner die Zusammenarbeit führender Thüringer Kirchenvertreter mit dem Ministerium für Staatssicherheit in den Blick.
About the author
Dr. Christine Koch-Hallas, Jahrgang 1968, studierte Politikwissenschaft und Germanistik an der Universität Mannheim. Nach Promotion und Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kirchliche Zeitgeschichte an der Universität Jena arbeitet sie als freie Autorin beim Raabe-Verlag.